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Jubelnder Applaus für Iris Vermillion in Othmar Schoecks »Penthesilea« in der Semperoper

Iris Vermillion als »Penthesilea« (Foto: Matthias Creutziger)

Ihre Intensität, ihre fesselnde Stimme betörten nicht nur Achill – Iris Vermillion nahm am Sonntag mit ihrer Verkörperung der Penthesilea die Semperoper im Sturm. Fast zwanzig Minuten bravohte

das Publikum am Ende, brach jedes Mal in lauten Jubel aus, wenn die immer noch völlig paralysiert scheinende Sängerin wieder auf die Bühne wankte. Schließlich wachte sie auf, grüßte sie ihren Bühnenpartner Markus Nieminen mit einem innigen Kuß…

Einen glänzenden Eindruck hinterließ zudem die Staatskapelle unter Gerd Albrecht, der den Einakter mit der exzentrischen Besetzung (2 Klaviere, wuchtiges Schlagwerk, zudem ein effektvoller Bläsersatz mit mehr als einem halben Dutzend Klarinetten, etc.) musikalisch einrichtete. Jeder krachende Akkord war ein Befreiungsschlag, die dichten Harmonien glasklar geschichtet – nach den durchwachsenen “Meistersingern” unter Fabio Luisi, nach der schlicht katastophalen “Lustigen Witwe” (schwerfällig: Manfred Honeck) tobte an diesem Abend ein reinigender Gewittersturm durch den Orchestergraben. Mit knappen Gesten steuerte der Dirigent die Kapelle durch den beileibe nicht einfachen Text, kehrte die atonalen Pointen an den richtigen Stellen heraus, gab dem musikalischen Wahnsinn Methode. So engagiert, so überzeugend in Farbe und Artikulation, so stringent präsentierte sich das Orchester an diesem Abend, dass der Rezensent wohl zum Dresden-Tag der Semperoper gleich noch einmal nachhören gehen wird…

Martin Morgenstern

Eine ausführliche Besprechung folgt in der April-Ausgabe der Zeitschrift “Das Orchester”.


Nächste Vorstellungen: 12.2., 18.2., 21.2., 23.2., 5.7. 2008

Kartenbestellung:
http://www.semperoper.de/de/oper/premieren_20072008/penthesilea.html