Der Intendant Anselm Rose ist “überglücklich”: Die Philharmonie bekommt einen eigenen Konzertsaal der Spitzenklasse
Der Dresdner Stadtrat hat mit großer Mehrheit den Umbau des Kulturpalastes in einen Konzertsaal der Spitzenklasse für die Dresdner Philharmonie beschlossen.
Damit erhält das Orchester der sächsischen Landeshauptstadt endlich eine angemessene Spielstätte.
Intendant Anselm Rose erhielt die Nachricht während der Japan-Tournee der Dresdner Philharmonie: „Wir sind alle überglücklich. Endlich wird für die Dresdner Philharmonie ein Traum wahr: einen Konzertsaal als Heimstatt zu besitzen, der akustisch und optisch internationalen Ansprüchen genügt. Das Orchester empfindet es seit jeher als unbefriedigend, einerseits zwar in den hervorragenden Sälen der Welt zu spielen, wie jetzt gerade wieder in der Osaka Symphony Hall oder der Suntory Hall in Tokio, und andererseits im heimatlichen Dresden in einem Provisorium auftreten zu müssen. Nun erhält die Dresdner Philharmonie einen neuen Saal, der die Qualitäten dieses hervorragenden Orchesters endlich auch ‚zu Hause’ zur Geltung bringen wird.“
Die Kosten des Umbaus, der 2011 beginnen und vermutlich zwei Jahre in Anspruch nehmen wird, belaufen sich auf 65 Millionen Euro. In das Gebäude soll dann auch die Stadtbibliothek einziehen. „Den Vorschlag, dass auch die Bibliothek den Kulturpalast nutzt, bewerten wir sehr positiv“, so Anselm Rose. „Nicht zuletzt durch den äußerst umfangreichen Bestand der Musikbibliothek ergäben sich viele Ansatzpunkte zu einer Zusammenarbeit unserer beiden Institutionen. Wir würden nicht notgedrungen uns das Gebäude teilen, sondern könnten aufgrund unserer zum Teil übereinstimmenden Klientel auch gemeinsame Projekte organisieren. Das könnte zu wirklichen Synergien mit der Dresdner Philharmonie führen. Dank der Bibliothek wäre der Kulturpalast auch den ganzen Tag geöffnet und wäre zusammen mit den Konzerten am Abend quasi rund um die Uhr mit Leben erfüllt. Also ein echtes ‚Haus für alle’.“
Die Dresdner Philharmonie spielt seit 1969 im Kulturpalast am Dresdner Altmarkt, der durch seine Multifunktionalität gravierende akustische Mängel hat. Intendant Anselm Rose: „Nach dem Umbau wird Dresden erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder einen Konzertsaal besitzen, der der Bedeutung der Stadt als herausragender Kultur- und Musikmetropole gerecht wird. Dies wird zweifellos auch die großen internationalen Orchester an die Elbe locken, die um Dresden wegen seiner unzureichenden Aufführungsstätten bisher einen Bogen machen.“
Während der Baumaßnahmen wird die Dresdner Philharmonie in bereits erprobten Ausweichquartieren spielen und damit die Abonnementkonzerte für ihr Dresdner Publikum aufrecht erhalten.