Foto: Matthias Creutziger
Mit der am kommenden Sonnabend stattfindenden Premiere »Il trovatore« steht zusammen mit »Rigoletto« die zweite Oper der Verdi-Erfolgstrias, zu der noch »La traviata« gehört, auf dem aktuellen Spielplan der Sächsischen Staatsoper. In Dresden wurde
die Oper letztmalig 1955 neu inszeniert; Verdi bezeichnete sie nach der mit Begeisterung aufgenommenen Uraufführung am 19. Januar 1853 am Teatro Apollo in Rom als sein erfolgreichstes Werk. Nach der Uraufführung kam der “Troubador” binnen kurzem an den Opernhäusern in Mailand, Triest, Madrid, Athen, Wien, Warschau, Rio de Janeiro, Lissabon, Paris, London, St. Petersburg, Buenos Aires, Alexandria, New York, London, Dublin und Paris heraus. In Braunschweig eroberte sich das Werk 1855 in deutscher Übersetzung die Bühne.
In Dresden wurde die Verdische Opernneuheit erst im Jahr 1860 aufgeführt. Verdi interessierte sich für das Drama “El trovador” des spanischen Romantikers Antonio García y Gutiérrez, das 1836 uraufgeführt worden war. Es bot ihm, wonach er suchte: neuartige, originelle, bizarre Stoffe, wechselnde Schauplätze und an Kontrasten reiche Szenen, zu denen er melodische Vielfalt und Ausdruckskontraste entwickeln konnte.
An der Semperoper zeichnet Michael Hampe für die Regie verantwortlich. Hampe greift inseiner Konzeption den spanischen Bürgerkrieg auf, vor dessen Hintergrund sich die Handlung abspielt, und holt ihn aus dem 15. Jahrhundert ins 20. Jahrhundert Spaniens hinüber. Das Feuer – die Flamme des Hasses, des Todes und der Liebe – durchzieht motivisch die Oper und ist eines der zentralen Zeichen des Bühnenbildes von Carlo Tommasi für Hampes Inszenierung. Die Musikalische Leitung liegt beim Generalmusikdirektor Fabio Luisi. In den Hauptpartien singen Marina Mescheriakowa (Leonora), Roberto Frontali (Graf von Luna), Andrea Ulbrich (Azucena) und Carl Tanner (Manrico).