Nachdem der Dresdner Kammerchor in der Vergangenheit immer wieder großes Engagement für zeitgenössische Musik zeigte, kam schon bei dem Internationalen Kompositionswettbewerb, den der Chor 2005 anlässlich seines 20jährigen Bestehens initiierte, die Idee auf, zukünftig noch mehr
Initiative für neue Werke, aber auch für neue Vermittlungsformen zeitgenössischer Musik zu entwickeln. Die “1. Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik” entstand nun in enger Kooperation mit dem “KlangNetz Dresden”.
Der Netzwerk-Gedanke ist in der Struktur der Veranstaltungen der Chorwerkstatt deutlich erkennbar: “Symposium – Werkstattkurs – Uraufführung”. Etwa zwanzig Teilnehmer treffen sich in dieser Woche täglich in der Dreikönigskirche. Jörn Peter Hiekel, Helmut Lachenmann, Clytus Gottwald und Angelika Luz sind die Referenten eine Symposiums über zeitgenössische Chormusik. Nachmittags stellen sich die Komponisten der im Vorfeld vergebenen Auftragswerke vor: Reiko Füting (“…der Töne Licht”), Florian Heigenhauser (“Letztes Glück 2.1) und Alexander Keuk (“Vineta-Exerzitien”) widmeten dem Chor neue Kompositionen.
Bereits bei der Auftragsvergabe wurde der Werkstattgedanke berücksichtigt: alle drei Stücke sollten sich auf ein weltliches Chorwerk von Johannes Brahms beziehen, bzw. die den Brahms-Werken zugrunde liegenden Texte neu vertonen. So läßt sich anhand verschiedener Handschriften eine Darstellbarkeit und Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Klangvorstellungen, Hörgewohnheiten und Kompositionstechniken über die Epochen weg darstellen. Die Teilnehmer der Werkstatt indes erarbeiten mit den Chorleitern Hans-Christoph Rademann und Jörg Genslein eine eigene “Kurskomposition” von Karsten Gundermann und sind bei der Probenarbeit des Chores für das Abschlusskonzert interessierte Zuhörer, um eine engagierte und methodisch durchdachte Erarbeitung der zeitgenössischen Werke zu erleben.
A.K.
Abschlusskonzert
17. Januar 2009, 20 Uhr
Konzertsaal der Hochschule für Musik