Der Kulturpalastumbau verzögert sich. Die Philharmoniker, allen voran Intendant Anselm Rose, fiebern ihm nichtsdestoweniger entgegen (Foto: M. Bothor)
Drei Themen – so legte es der Intendant des Orchesters, Anselm Rose, auf der jährlichen Pressekonferenz dar – stehen im Mittelpunkt der kommenden Saison der Dresdner Philharmonie:
Brahms, der Meister. Zum Saisonauftakt leitet Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos vier Konzerte mit den vier Sinfonien und vier Instrumentalkonzerten von Johannes Brahms. Vier Komponisten – die Spanier Tomás Marco, Alejandro Yagüe, Laura Vega und der Dresdner Udo Zimmermann – wurden beauftragt, sich in einer kurzen Fanfare mit einer der Sinfonien auseinander zu setzen. Das Ergebnis wird jeweils am Beginn des Konzerts uraufgeführt.
Mahler, der Lyriker. Die Musikwelt feierte in der Spielzeit 2010/11 den 100. Todestag und 150. Geburtstag von Gustav Mahler. Nachdem die Dresdner Philharmonie in den letzten Jahren alle Sinfonien aufgeführt hat, liegt der Schwerpunkt in dieser Saison auf den Orchesterliedern, die mit Sängern wie Matthias Goerne, Michael Volle und Angelika Kirchschlager hochkarätig besetzt sind.
Beethoven, der Revolutionär. In dieser Saison findet mit der 1. und 2. Sinfonie zunächst der Aufbruch in die sinfonische Welt Beethovens statt. Markus Poschner interpretiert Beethoven in „historisch informierter Aufführungspraxis“. Dieser Ansatz ist ein Novum bei der Dresdner Philharmonie, er wird die stilistische Vielfalt um einen weiteren Glanzpunkt erweitern. In dieser Saison dirigiert Poschner die Sinfonien Nr. 1 und 2, in den kommenden Spielzeiten wird der neue Zyklus der Sinfonien Ludwig van Beethovens vervollständigt.
Es ist gute Tradition der Dresdner Philharmonie, internationalen Spitzen-Künstlern junge Talente gegenüberzustellen, die es ebenfalls schon zu Weltruhm gebracht haben oder auf dem besten Wege dahin sind. Etliche dieser Künstler sind zum ersten Mal in Dresden bzw. geben ihr Debüt bei der Dresdner Philharmonie, andere haben bei früheren Auftritten das Philharmonie-Publikum so begeistert, dass eine Wiedereinladung selbstverständlich war.
So werden – um nur einige zu nennen – Daniel Müller-Schott (Violoncello), Michaela Kaune (Gesang), Martin Grubinger (Perkussion), Jean Yves Thibaudet, Nelson Freire (Klavier) und, nach langer Zeit Tabea Zimmermann (Viola) wieder zu hören sein. Zu den Künstlern, die zum ersten Mal bei der Dresdner Philharmonie zu Gast sind, gehören u. a. Lauma Skride (Klavier), Fazil Say (Klavier) und Sachsens jüngster Professor, der Bratscher Nils Mönkemeyer (Viola).
Neben Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos stehen international renommierte Dirigenten wie André Previn, Ingo Metzmacher, Leonard Slatkin, Roberto Abbado, Yan Pascal Tortelier am Pult des Orchesters, und jungen Kollegen wie Petari Inkinen, Wayne Marshall, Joseph Pons, Juanjo Mena, Karl-Heinz Steffens, Hannu Lintu – und Markus Poschner, den wir als neuen Ersten Gastdirigenten verpflichtet haben.
Ehrendirigent Kurt Masur wird erneut zwei Programme dirigieren. In der Kreuzkirche und der Frauenkirche steht jeweils eine Bruckner-Sinfonie auf dem Programm.