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Tschüs Tanzplan! Der Abschiedsschmerz bleibt überschaubar

So, der Fünfjahrplan in Sachen Tanz ist in Dresden zu Ende. Die geplante Kunst zum Zwecke der Bereicherung und Erneuerung einer örtlichen Szene unter Berufung auf deren Traditionen fand weitestgehend eben ohne jene Szene statt. Und wie sich frühere Fünfjahrplaner hierzulande auf Marx, Engels und Lenin beriefen, setzten die Tanzplaner jetzt die Namen Jaques-Dalcroze, Wigman und Palucca ins Konzept.

Das hat dazu geführt, dass in der geplanten Zeit im Sommer und im Winter eine Vielzahl von Workshops und Seminaren angeboten und genutzt werden konnten. Für Künstler aus unterschiedlichen Sparten wurden Residenzen ausgeschrieben, unter optimalen Arbeitsbedingungen in Hellerau, in der Kleinen Szene oder in der nach Gret Palucca benannten Dresdner Hochschule für Tanz konnten sie mit Ensembles ihrer Wahl arbeiten. Es liegt in der Natur der Sache, dass die jeweiligen Präsentationen der Ergebnisse auf geteiltes Echo stießen. Man hätte es sich dennoch insgesamt positiver gewünscht, so ließen sich nun wohl doch die mitunter schroffen, ablehnenden Bedenken dem Fünfjahrplan des Tanzes gegenüber nicht ausräumen.

Mit flauem Gefühl verlässt man nun leider auch die letzte Präsentation im dafür viel zu großen Saal des Hellerauer Festspielhauses mit dem Titel „Collavocation“ von Takao Suzuki, die zum zweiten Mal das Privileg einer Residenz genießt. Die Reaktionen des Publikums am Abend der Uraufführung sind höflich angesichts der Unentschiedenheit des Angebots von Takao Suzuki mit ihren acht Protagonisten, die aus verschiedenen Ländern und Kunstrichtungen dem Ruf zur Provokation gefolgt sind, die dann mild verebbt.

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