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Venezianischer Weihnachtsteller

Baldassare Galuppi war einer der bedeutendsten Komponisten venezianischer Musik und war zu Lebzeiten sogar bekannter als Vivaldi. 1776 wurde wie von ihm als maestro di capella üblich, die Vertonung der jährlichen Weihnachtsmesse erwartet. Galuppi weilte jedoch bereits seit gut einem Jahr am Hofe Katharinas II. von Russland und so ließ er seine Komposition auf dem Postwege rechtzeitig zukommen, wo sie dann zum Höhepunkt des Kirchenjahres im Dom San Marco zelebriert wurde.

Und so wird uns mit dieser CD pünktlich zum Weihnachtsfest ein liebevoll zusammengestellter Weihnachtsteller präsentiert, der allerlei musikalische Leckerbissen zu bieten hat. Zunächst erklingt die eigentliche Messe. Deren Ablauf folgt dabei dem patriachalischem Ritus. Es erklingen Kyrie (vom ersten Organisten Fernando Bertoni komponiert), Gloria und, als Höhepunkt jeder Messe, das Glaubensbekenntnis (Credo). Sanctus und Agnus Dei wurden durch ein Motetto („Adeste Fideles“) und ein Instrumentalstück ersetzt. Abgerundet wird das festliche Arrangement mit dem „Te Deum Laudamus“.

Verantwortlich für das musikalische Naschwerk zeichnen sich das Vocal Concert Dresden und das Dresdner Instrumental-Concert unter Leitung von Peter Kopp sowie ein Solistenquintett bestehend aus Gemma Bertagnolli, Sopran 1, Valentina Varriale, Sopran 2 und Mary-Ellen Nesi, Alt, sowie Julien Behr, Tenor und Clemens Heidrich, Bass. Orchester sowie Chor liefern dabei eine hervorragende Arbeit ab und schaffen es die kontrapunktischen Formen der damaligen Zeit dynamisch und farbenreich wieder aufleben zu lassen. Die Solisten harmonieren gut miteinander, jedoch merkt man besonders den Damen ihren Opernhintergrund stimmlich stark an. So bleibt in der Komposition ein kleiner unstimmiger Makel, der das Hörerlebnis ein wenig mindert. Freunde festlicher Weihnachtsmusik, die darüber hinwegsehen können, sollten sich diesen kulinarischen Genuss für die Ohren jedoch nicht entgehen lassen.

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