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Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an

Beim Frühstück lief das Radio mit den Schreckensmeldungen aus Japan. Tausende verloren ihr Obdach beim Tsunami am 11. März, ganze Familien wurden ausgelöscht, die Nordostküste Japans ist eine Trümmerwüste aus Schlamm und Ruinen.

Als die Dresdner Musikstudentin Anna Fritzsch dies hörte, war ihr sofort klar: "Da muss man doch etwas tun." – Sie griff am selben Tag zum Telefon, berichtete Freunden und Kommilitonen von ihrer Idee eines Benefizkonzertes. Der nächste Gang führte zum Rektor der Musikhochschule, wo Fritzsch Violine studiert. Prof. Ekkehard Klemm unterstützte das Vorhaben sofort und gab ihr nicht nur grünes Licht für die Organisation sondern stellte auch den Konzertsaal der Hochschule zur Verfügung – denn hier ist sind nicht nur die akustisch besten Voraussetzungen, sondern der Saal ist mit seinen 400 Plätzen auch der größte Raum im Institut.

Es dauerte nur wenige weitere Stunden, dann waren auch die Musiker für ein solches Konzert gefunden, Motto: "Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an." – Und in diesem Fall ist es die auch spontane, studentische Organisation eines Benefizkonzertes, die Taten der unmittelbaren Betroffenheit folgen ließ.

Selbstverständlich spielen alle Musiker unentgeltlich, alle Konzerteinnahmen und Spenden sollen direkt nach Japan gehen. Als direkter Empfänger wurde die Organisation "Save the Children – Japan" ausgewählt, die gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unter anderem in der Präfektur Miyagi, in der vom Erdbeben am schwersten betroffenen Region im Nordosten des Landes im Einsatz ist.

An der Hochschule gibt es mehrere japanische Lehrkräfte und auch Studenten, zum Glück sind sie persönlich nicht selbst betroffen, aber ebenso wie ihre Kommilitonen erschüttert von den Ereignissen in Japan. So werden im Konzert auch japanische Musiker mitwirken, auch ein Werk einer japanischen Komponistin steht auf dem Programm. Das Konzert wird ein bunter Querschnitt von Sonaten und Stücken sein, die die Studenten gerade proben und für Aufführungen und Diplome vorbereiten. Zu hören sind u. a. Elisabeth Auerbach, Felix Schwandtke, Masumi Kitaba, Anna Fritzsch, Fanny Fröde, Jacob Meining, Emily Yabe, Domonkos Nagy, Yoshitaka Sumita und György Zsovar mit Werken von Bach, Beethoven, Brahms, Wienawski, Prokofjew, Piazolla. Die Moderation übernimmt Rektor Ekkehard Klemm.

Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an
Studenten spielen für Japan

Mittwoch, 30. März, 19.30 Konzertsaal der Hochschule für Musik
Eintritt 10/5 € an der Abendkasse

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