Mr. Emmanuel, jetzt sitzen Sie gerade im Zug und fahren zu Ihrem nächsten Auftritt. 300 Auftritte absolvieren Sie pro Jahr – Sitzen Sie da nicht länger im Zug, Bus oder Flugzeug, als sie auf der Bühne spielen?
Ja, leider sehr, sehr lange. Aber das ist auch gut so. Man kann sich dann Zeit nehmen um auszuruhen. Ich übe auch gerne und spiele dann im Flughafen, wenn mir was neues einfällt.
Viele Ihrer Songs handeln von Reiseerfahrungen, zum Beispiel »Waiting For A Plane«. Ist der Weg, auf den sie sich begeben, um vor vielen Menschen zu spielen, selbst die Inspiration?
Es ist eine große Inspiration, weil man einfach viele, verschiedene Menschen trifft und ich höre gerne die Geschichten, die sie zu erzählen haben. Meine Inspiration ziehe ich meist von überall her.
Sie sind so weit von zu Hause. Was vermissen Sie am meisten und wie gehen Sie damit um?
Ich trage »zu Hause« immer in meinem Herzen. An manchen Tagen vermisse ich meine Familie und vor allem meine Kinder sehr. Doch aus den Erfahrungen, die ich sammle, schöpfe ich viel Kraft.
Begleiten Ihre Kinder Sie manchmal auf einer Tour?
Ja, manchmal sind sie mit dabei. Aber sie gehen noch zur Schule. Und da richten wir uns natürlich danach.
Sie sind schon einige Male in Deutschland aufgetreten. Waren sie auch schon in Dresden?
Ich habe schon mal in Dresden gespielt und es war sehr schön. Die Deutschen haben ein offen Herz uns sind ein sehr nettes Publikum.
Sie vermischen viele Genres wie Country, Folk, Pop und eben auch Jazz. Da Sie ja nicht nur am Dienstag die Jazztage Dresden beschließen, sondern mit dem Konzert auch das 18. Dresdner Gitarrenfest eröffnen: was kann man für Musik für diesen Abend erwarten?
Das kommt auf das Publikum an! Wenn es gerne mehr Jazz hören möchte, dann spiele ich mehr. Ich habe ja nie eine Setlist…
Wann tritt eigentlich der Zeitpunkt ein, bei dem Sie entscheiden, ob sie nun diesen oder jenen Song spielen?
Da verlasse ich mich ganz auf meine Instinkte. Ich reagiere schnell auf die Rückmeldung des Publikums.
Bei den vielen Aufritten, die Sie haben, hören Sie noch selbst viel Musik?
Oh ja, ich höre gerne sehr gerne noch Musik. Ich liebe die Beatles.
Ich habe Ihr Beatles Medley gehört – wirklich unglaublich. Ein anderes Video zeigt, wie Sie mit dem 5-Jährigen Sunga Jung zusammen spielen. Sunga ist genau in dem Alter, in dem auch Sie Gitarre spielen lernten…
Es war schon beeindruckend und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich liebe es, junge Menschen aus aller Welt zu treffen und zu sehen, dass sie ein Instrument spielen. Egal ob es Gitarre, Klavier, Schlagzeug oder Mundharmonika ist.
Sie hatten früher und haben auch immer noch Idole. Und mittlerweile sind sie ganz allmählich selbst eins.
Ich habe das schon gemerkt, und finde es wundervoll. Früher hat mir meine Mutter immer gesagt, ich solle auf die Künstler auf der Bühne achten. Ihre Mimik und Gestik, ihr Lachen und wie sie mit dem Publikum agieren. Und ich mache das jetzt genauso.
Was planen Sie den für die nächsten Jahre, mit wem werden Sie auftreten oder im Studio stehen um eine neue Platte aufzunehmen?
Für nächstes Jahr ist ein Projekt mit zwei jungen Gitarristen geplant. Einer kommt aus Holland, der andere aus Mazedonien. Wir werden ein Album aufnehmen was »The Kings of Strings« heißen wird. Und es wird wirklich cool.
Ich bin gespannt! Und vielen Dank für das Gespräch.