Wie man in Ihrer Biografie lesen kann, spielen Sie die Elisabeth ja nicht zum ersten Mal. Wann sind Sie das erste Mal mit dieser Rolle in Berührung gekommen und was reizt Sie so daran?
Elisabeth spiele ich mittlerweile eine sehr lange Zeit. Im Jahr 2005 war ich erstes Cover und 2008 wurde ich dann Erstbesetzung. Zwischendurch gab es immer wieder kurze Pausen und jetzt haben wir schon 2012 und ich spiele die Rolle immer noch mit ganz, ganz viel Freude. Mich reizt vor allem, dass Elisabeth eine so große Rolle ist, da sie ständig auf der Bühne ist. Der Zuschauer erlebt Elisabeth das erste Mal mit 16 Jahren und begleitet sie, bis sie 60 Jahre ist. Und das ist natürlich eine Mega-Herausforderung. Als ich Elisabeth das erste Mal spielte, war ich 24 Jahre – jetzt bin ich 29. Das merkt man auch an der Kondition. Mit 29 Jahren kann ich mir eigentlich auch noch nicht vorstellen, wie es ist verheiratet zu sein, ein Kind zu haben und dieses auch noch zu verlieren.
Pia Douwes, die Ur-Darstellerin der Elisabeth hat diese Rolle ja geprägt und wurde sicherlich auch persönlich durch diese Rolle geprägt. Bis vor kurzen Stand Sie ja noch selbst als Elisabeth auf der Bühne. Hat sie somit die Messlatte für diese Rolle ziemlich hoch gelegt und empfinden Sie es als eine Belastung, dass man Sie oft mit ihr vergleicht?
Ich kann mir nichts besseres vorstellen, als mit Pia Douwes verglichen zu werden, denn sie ist sowohl auf der Bühne, als auch privat einfach fantastisch. Ich durfte 2008 mit ihr zusammen arbeiten – sie war damals die Erstbesetzung. Vor allem bei uns im Musical-Buisness ist sie eine von den Personen, die am meisten gelobt werden, weil sie einfach so eine tolle Frau ist. Es ist natürlich schwer bei zwei verschiedenen Darstellern, Vergleiche zu ziehen, aber ich kann nur hoffen, dass die Leute, die die Show mit Pia gesehen haben sich trotzdem trauen mich als Elisabeth anschauen zu kommen.
Neben Pia Douwes sind auch Maike Boerdam-Strobel und Maya Hakvoort (alles ehemalige Erstbesetzungen der Elisabeth) und nicht zuletzt Sie gebürtige Niederländerinnen. Ist das denn schon fast eine Voraussetzung für diese Rolle?
(lacht) Ich kann mir vorstellen, dass nach einer so langen Zeit mit so vielen niederländischen Elisabeth-Sängerinnen diese auch ein bisschen überschätzt werden. Es könnte sein, dass der Sound, den die Produzenten, der Komponist und der Texter, gern haben möchten, irgendwie an der Sprache liegt, denn die ist im holländischen ein bisschen offener. Dadurch kann es sein, dass sich die Gesangstechnik ein bisschen ändert.
Elisabeth selbst war ja Kaiserin von Österreich. Sprechen Sie als Holländerin eigentlich auch österreichisch?
Mein lieber Freund ist Wiener. Von daher kenne ich ein bisschen den Wiener Dialekt… In den kommenden Jahre werde ich wahrscheinlich mehr und mehr lernen. Ganz besonders mag ich die Lieder im „Wiener-Schmäh“.
1992 fand die Uraufführung in Wien statt. In den letzten 20 Jahren war das Musical unter anderem in Japan, Ungarn, Belgien, Holland, Schweden, Finnland, Italien und natürlich in Deutschland zu sehen. Warum glauben Sie ist dieses Musical so erfolgreich?
Ich glaube, das Musical ist so erfolgreich, weil die Themen, die im Musical vorkommen, immer noch aktuell sind. Es ist eine Geschichte, die sich ständig wiederholt. Man erlebt hier die Emanzipation einer Frau, die sich für die Rechte von Frauen einsetzt. Und natürlich interessieren uns solche Geschichten, beispielsweise die von Prinzessin Diana und natürlich interessiert uns noch mehr, was hinter den Kulissen geschehen ist.
Auf den Punkt gebracht: was erwartet denn das Dresdner Publikum im Musical Elisabeth?
Auf jeden Fall einen sehr spannenden Abend mit super toller Musik, sehr schönen Texten und natürlich die wahre Geschichte der Elisabeth.
»Elisabeth« ist an folgenden Terminen im Kulturpalast Dresden zu sehen:
Donnerstag, 19.04.2012 – 20:00 Uhr
Freitag, 20.04.2012 – 16:30 Uhr und 21:00 Uhr
Samstag, 21.04.2012 – 15:000 Uhr und 20:00 Uhr
Sonntag, 22.04.2012 – 14:30 Uhr und 19:00 Uhr
Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.