Dass Instrumente nicht sprechen können, ist allgemein bekannt. Ein Hammerklavier kann es ebenso wenig – jedenfalls gibt einem die Vernunft selbiges vor. Doch Kristian Bezuidenhout erteilte der Vernunft eine Abfuhr und bewies seinem Publikum am Montagabend das Gegenteil.
In der romantischen Kulisse des Palais im Großen Gartens kommunizierte er mit dem Hammerklavier wie kein anderer; mit diesem, seinem Instrument, entlockte ihm Töne, laute wie leise, mal zart, mal impulsiv. Mal gab er das Tempo vor und ließ sich dann wieder treiben. Grundlage dieses musikalischen Dialoges waren die sorgfältig ausgewählten Werke Wolfgang Amadeus Mozarts. Darunter die 12. Sonate in F-Dur, die Fantasie in c-Moll und die 13. Sonate in B-Dur. Doch war es mehr als Musik, es war ein Gespräch: ein hitziges Gespräch, eine philosophische Debatte, eine Liebeserklärung.
Bezuidenhout brachte sehr viel Herz in sein Spiel, dabei entstand eine sehr persönliche Atmosphäre. Mit seinen abwechslungsreichen Interpretationen der Stücke entführte er das Publikum in Mozarts Welt, eine Welt der Fantasie, Genialität, Verspieltheit. Neben dem nicht enden wollenden Applaus war wohl das größte Kompliment des Publikums, dass es sich sein Husten und Räuspern für die Satzpausen aufhob. Mit der C-Dur Sonate (KV 330) gab es die gewünschte Zugabe.