"Kommt ohne Instrumente nit": Dieser Hinweis aus Friedrich von Spees Lied „Vom Himmel hoch, o Englein, kommt“ um 1623 war in der Chor- und Instrumentalmusik zum Advent am 8. Dezember von den Chören des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik ernst genommen worden. Das sechs Instrumente umfassende Blockflöten-Consort „full hands“ des Gymnasiums unter Leitung von Katja Johanning begleitete also in der Heilig-Geist-Kirche den Chor der Jüngeren (7.-9. Klasse) bei einem anspruchsvollen „Pater noster“ des zeitgenössischen dänischen Komponisten Michael Bojesen – und den Kammerchor der älteren Schüler, der bekannte und weniger bekannte Lieder und Motetten zur Weihnacht darbot.
Von England über Weimar, Wolfenbüttel bis nach Venedig führte die musikalische Reise, die mit englischen Instrumental-Tänzen des 17. Jahrhunderts und Chrismas Carols in unterschiedlichen Besetzungen (u.a. mit Laura Needell und Lena Hirsch, Gitarren, Anna-Maria Reiß, Violine) begann. Andrej Naumovich ließ die Orgel mit Bachs G-Dur-Fantasie BWV 572 mächtig erklingen.
Vier Tanz-Sätze aus „Terpsichore“ (1612) von Michael Praetorius und drei bekannte Liedsätze dieses Komponisten führten allmählich nach Italien, wobei allerdings der Eindruck entstand, dass das hohe Tempo bei „Geborn ist uns Emmanuel“ und „Es ist ein Ros entsprungen“ zu Lasten der Textverständlichkeit ging, als ob Uwe Witzel, verdienstvoller Leiter der ganzen Unternehmung, es gar nicht abwarten konnte, endlich zu den drei klangvollen venezianischen Motetten von Giovanni Gabrieli zu kommen. Hier wechselte die Besetzung von solistischer Darbietung mit Carmen Artanza, Marie Flämig, Johanna Caroline Nentwig, Richard Glöckner und Uwe Witzel bis zum doppelchörigen „Jubilate Deo“ unter Einbeziehung des Blockflöten-Consords. Herzlicher Beifall dankte allen jungen Mitwirkenden für den abwechslungsreichen Nachmittag.