"Bedauerlich" sei die Verzögerung der Wiedereröffnung – das erfuhr die Sächsische Zeitung gestern auf Nachfrage aus der Philharmonie. Ob Intendant oder Chefdirigent die schmallippige Auskunft gaben, ist dem Blatt nicht zu entnehmen. Was soll man denn auch sonst im Moment sagen? Die Verzögerung wird sicherlich nicht die letzte gewesen sein. Und die Kosten? Ach, die Kosten.
Der Baustart ist nun laut Kulturbürgermeister für August vorgesehen. Ursprünglich war eine Fertigstellung für Ende 2015 geplant. Die Gründe für den Zeitverzug liegen, so ist einer Pressemeldung der Stadt zu entnehmen, zum einen in der Beschlussfassung über das neue Finanzierungskonzept. Zum anderen berücksichtige der Terminplan nun "die aktuellen Kenntnisse zum Einbau einer Konzertsaalorgel". Diese Initiative des Fördervereins der Philharmonie war – so berichtete »Musik in Dresden« bereits – in den ursprünglichen Planungen der Stadt nicht enthalten und verlängert die Bauzeit im Saal angeblich um weitere vier Monate.
Lunau wird weiterhin zitiert, mit den neuen Terminplanungen sei "die Grenze des Zumutbaren für das Orchester erreicht." Nein, Herr Lunau: diese Grenze ist seit geraumer Zeit überschritten, für Orchester wie Chefdirigent. Ob Sanderling seinen Vertrag über 2014 hinaus verlängert? Das wird unter den gegebenen Umständen immer unwahrscheinlicher. Die Pressekonferenz der Philharmonie Anfang Mai wird vielleicht Aufschlüsse geben. »Musik in Dresden« berichtet.