Thomas Quasthoff ist mehrfach in Dresden gewesen. Als Liedsänger wie als Jazzinterpret hat er hier ein gewogenes Publikum gehabt. Nachdem er sich im vorigen Jahr von seiner Sängerlaufbahn verabschiedet hatte, dürfte er auch in Dresden respektive Sachsen zahlreiche Anhänger sehr traurig gestimmt haben.
Als nachträgliches Dankeschön für all seine Leistungen – als Sänger auf den Bühnen der Welt, als Dozent für den Nachwuchs der Welt – erhielt Thomas Quasthoff just zum 200. Geburtstag von Richard Wagner den diesjährigen „Glashütte Original Musikfestspiel-Preis“. In Abwesenheit. Seine Frau Claudia Quasthoff nahm diesen zum nun schon zehnten Mal vergebenen Preis stellvertretend entgegen, verliehen von einem Unternehmen, das sich seit 168 Jahren der Nachwuchsförderung verschrieben hat. Thomas Quasthoff konnte leider nicht selbst kommen, er erholt sich derzeit von einer kurzfristig erforderlich gewordenen Operation.
So sprang in seinen Part als Sprecher die Schauspielerin Marie Bäumer ein, trug Ausschnitte aus Briefen von und an Richard Wagner vor, um einen biografischen Abriss zu formen, den Louis Lortie am Klavier mit einer Handvoll virtuoser Bearbeitungen vervollständigte.
Nach allen Wagner-Spektakeln der vergangenen Tage war das Schauspielhaus schon zu Beginn nicht ganz voll, nach der Pause lichteten sich noch ein paar Reihen mehr. Eigentlich schade. Wagner hätte mehr Zuspruch verdient.