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Sommerkorrespondenz aus Rom

Franz Liszt 1858 (Foto: Franz Hanfstaengl)

Liszts Geliebte und Gefährtin Carolyne von Sayn Wittgenstein, die ukrainische Fürstin, hatte seit langem ihre Hochzeit in Rom vorbereitet. Die Trauung war für den 22. Oktober 1861, den Tag seines 50.Geburtstags angesetzt. San Carlo al Corso, die Kirche am Boulevard von Rom, war schon geschmückt.

Doch päpstlicher Beschluss gegen die Annullierung der Ehe mit Wittgenstein vereitelte im letzten Moment die Vermählung mit Liszt. Bis zum Lebensende hoffte die Fürstin auf diese Erfüllung ihrer Liebe. Es blieb Freundschaft: Liszt hat die Fürstin über 25 Jahre fast täglich besucht, wenn er in Rom weilte.

Fotos: P.B.

Von November 1866 an wohnte Liszt in einer komfortablen Wohnung im Kloster Santa Francesca Romana am Titusbogen inmitten des antiken Forum Romanum. Hier feierte er 1871 seinen 60. Geburtstag mit seinen Schülern und römischen Freunden. Giovanni Sgambati ließ eigens für das Fest einen zweiten Flügel heranbringen. Die Musik klang herauf bis zu den Kaiserpalästen auf dem Palatin… Auch Hans von Bülow, Liszts Schüler, Freund und früherer Ehemann seiner Tochter Cosima, war dabei.

Im Palazzo Caffarelli, auf dem Kapitol der siebenhügeligen Stadt residierte, zu Liszts späten römischen Jahren, die deutsche Botschaft. Der sehr kultivierte Botschafter Robert von Keudell war selbst Pianist. Er lud regelmäßig die römische Aristokratie ein zu Konzerten mit Liszt am Klavier. Zum 70. Geburtstag des Meisters 1881 ließ er den prachtvollen Botschafts-Salon mit allen aufzutreibenden Bildern und Büsten von Liszt schmücken, und die Liszt Schüler Giovanni Sgambati und Nadine Helbig spielten seine Musik bis in die Nacht.

Stationen in der Ewigen Stadt des Rastlosen und Unsteten, immer auf Reisen zwischen Rom, Weimar, Budapest, gibt es viele schöne. Die Kunsthistorikerin Waldrudis Hoffmann hat dazu mehrere „Spaziergänge auf den Spuren Liszts“ durch Rom und Tivoli konzipiert. Die Musikerin und Liszt-Kennerin Barbara Pfeiffer stellt mit Werkbeispielen und musikalischen Analysen vor, wie Franz Liszt von der italienischen Kunst inspiriert wurde. Gemeinsam bieten sie etwa im Oktober einen dreitägigen „Franz Liszt- Kurs in Rom“ an, wobei sie Leben und Musik des Künstlers miteinander verbinden.

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