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Süßer die Backen nie klingen

Weihnachtshauptstadt??! Natürlich, angesichts der Fülle von Weihnachtsmännern, die hier das ganze Jahr über Handel und Politik treiben, kommt dafür ja nur Dresden in Frage. Sicherlich ist es nur eine Sache der Zeit, bis sich die unschuldige Landeshauptstadt bei der Unesco um diesen Titel bemüht.

Nun aber bekommt der heimelige Wichtelort Konkurrenz – nicht etwa von Nürnberg, Lübeck oder gar aus Mariahilf, sondern vom nahen Erzgebirge. Das ist die Gegend, wo Brauchtum und Menschen mit eigener Mundart zu Hause sind. Also nicht zu verwechseln mit Dresden, wo nur das Brauchbare zählt. Vom Idiom soll hier mal keine Rede sein.
Wer diese Stadt verramschen will, der tut das gründlich. Denn es geht um Wachstum, Wachstum, Wachstum. Au Backe! Dem dürfen dann sogar ausgewachsene Tannenbäume zum Opfer fallen, so viele wie möglich. Offenbar bekommt das Vermarktungsbüro der Stadt entweder zu viel Geld – oder man hat darin viel zu viel Zeit, um auf solche Ideen zu kommen. Von Gedanken, siehe oben, soll hier ebenfalls nicht die Rede sein.

Wird das jetzt ein ausgewachsener Streit unter Absingen von Weihnachtsliedern? Wer „profitiert“ von den Busladungen, sind die einmal nach Sachsen gekarrt, denn am meisten? Das wäre doch mal ein Thema. Am Ende steht dann gewiss die langwierige Diskussion um die zwangsweise Erhebung eines Weihnachtshauptstadt-Abgabe. Das wäre dann der sogenannte Striezel.

Herzlich, bis nächsten Freitag –
Michael Ernst

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