Christian Thielemann hat zugegeben, sein Alter bei Bewerbungen falsch angegeben zu haben. Zwar stimmt der 1. April – allerdings wurde der Dirigent bereits 1939 geboren.
2013
Sechsundvierzig Jahre lang waren die Berliner Philharmoniker zu Ostern in Salzburg zu Gast. Nun wagen die Festspiele mit der Sächsischen Staatskapelle einen Neubeginn. Die Sachsen geben sich bescheiden und begeistern mit Verdi, Wagner, Brahms. Der unangefochtene Star jedoch ist der neue Künstlerische Leiter Christian Thielemann.
Ein Homo ludens, der schlicht versucht, nicht zu kapitulieren, ohne Aufmerksamkeit für das Publikum: egal, worum es geht, Hauptsache, der Mensch hört nicht auf zu suchen…
Acht Wagnersänger, deren Namen mit F beginnt, habe ich diese Woche ausgegraben. Unbekannte, ungewöhnliche Stimmen sind darunter – aber auch die großen, Gottlob Frick, der „schwärzeste aller Bässe“, und natürlich: Kirsten Flagstad.
Der Bratscher Nils Mönkemeyer kombiniert die Bachschen Cello-Suiten mit zeitgenössischen Auftragswerken. Inspirierend!
Dresdens Staatskapelle ist auf Einkaufstour. Sie hat die Herzen des Salzburger Osterfestspiel-Publikums erobert. Und die Konten der Förderer dieses elitären Festivals sinnvoll geplündert. Ganz nebenbei hat das Orchester auch noch Außenpolitik und Dresden-Werbung betrieben, wie es kein Bundesminister und schon gar kein Stadtmarketing je zustande bringen würden. Da soll mal wer nörgeln à la „Was das wieder kostet!“ Der hat die Investition in die Zukunft schlicht nicht erkannt.
Als Richard Wagner 1843 zum „Königlich Sächsischen Hofkapellmeister“ berufen wurde, muss er sich am Ziel seiner Träume gewähnt haben: Nach Jahren des Misserfolges und des Hungerns in Paris, wo er sich mit Musikkritiken über Wasser hielt, kam er in die Stadt zurück, in der er seine Jugend verbracht hatte – und in der er in den folgenden sechs Jahren die entscheidenden Weichen für seine weitere Entwicklung stellte.
In einer Choreographie von Stijn Celis bringt die Semperoper Ballet auf die Bühne, das am Premierenabend durch Stilvielfalt provozierte und am Ende begeisterten Applaus hervorrief.
Achtung: Morgen wird’s dunkel. An den Kulturbetrieben geht das Licht aus, jedenfalls außen. Ausnahmsweise sind es mal nicht die tollwütigen Sparfüchse der Politik, die Kulturraubbau mit Konsolidierung verwechseln, sondern die Verantwortlichen in den Kulturhäusern selbst. Alle Achtung.