Sie kennen das: Sie gehen in den Supermarkt, brauchen dringend genau die zwei Dinge, die im Haushalt fehlen und kommen mit einer vollen Tüte zurück – aber eben nicht mit den Sachen, die Sie kaufen wollten. Ärgerlich. Da bedarf es einer guten Planung, etwa den guten alten Einkaufszettel. Manche rennen heutzutage auch schon mit Blick auf gescheite Apps durch den Laden – der ständige Blick aufs Handy kann aber am Nutellaglasturm böse enden… WIr empfehlen für das bereits begonnende Wochenende einen Kultur-Einkaufszettel. Nehmen Sie einfach diesen Artikel hier! Oder einen bunten Notizzettel ihrer Wahl und notieren Sie sich selbst die Highlights (beim Abschreiben speichert das Gehirn mit!!). Und los:
Bereits am Freitagabend wurden die Dresdner Musikfestspiele eröffnet, und sogleich steht ein prall gefüllte Festspiel-Wochenende an: die Dresdner Philharmonie spielt unter Leitung von Chefdirigent Michael Sanderling Sonnabend um 19.30 im Albertinum Werke von Bartók, Prokofjew und Weill. Solist im 3. Klavierkonzert C-Dur von Sergej Prokofjew ist Alexander Toradze (Klavier). Vor dem Konzert ist die Otto-Dix-Ausstellung ab 18 Uhr für Besucher geöffnet. Die Philharmonie veranstaltet außerdem im Schloß Albrechtsberg am Sonntag ein weiteres Kammerkonzert im Kronensaal (19h), auf dem Programm unter anderem Franz Schuberts berühmtes Streichquartett "Der Tod und das Mädchen". Weiter geht es mit den Musifestspielen: Im Schauspielhaus gastiert die Mark Morris Dance Group – der gefeierte Choreograph beschäftigt sich in seinem Tanzabend mit der Musik von Johann Sebastian Bach, daher kommen auch Jan Vogler (Cello) und der Dresdner Kammerchor (Ltg. Olaf Katzer) in dieser Aufführung zum Zuge.
Für Liebhaber des Liedes gibt es bei den Musikfestspielen am Sonntag (20 Uhr) einen Pflichttermin im Palais Großer Garten: Bariton Matthias Goerne wird mit einem außergewöhnlichen Programm verzaubern, u . a. ist Schostakowitschs Michelangelo-Suite in einer Auswahl zu hören. Wer statt einer Stimme lieber viele hört und dazu womöglich noch Oma und Onkel mit unter den Sängern stehen, der ist an der Brühlschen Terrasse gut aufgehoben – Dirigent Ekkehard Klemm weiß dort (Sa 19 Uhr) die Sängerkehlen zu klassischen Tönen zu animieren und wird hoffentlich auch den Regengott elbfern halten!
Es ist eine gute Sache, dass die Singakademie Dresden seit vielen Jahren bei "Dresden singt und musiziert" teilnimmt, ist sie doch seit jeher ein großer Volkschor – mit Tradition und Anspruch in der Stadt verwurzelt. Daher sind die Sängerinnen und Sänger dann auch am Sonntag perfekt eingesungen für ihr großes Jubiläumskonzert – 130 Jahre besteht die Singakademie schon! Sonntag um 17 Uhr werden in der Kreuzkirche Schuberts As-Dur-Messe und Zoltán Kodálys "Psalmus Hungaricus" erklingen – eine festliche Sache!
Natürlich spielt auch die Semperoper: Um 19 Uhr am Sonnabend gibt es den "Fliegenden Holländer", der Sonntag gehört dem Tanz (Schwanensee 14.30 & 19 Uhr) sowie "Prinz Bussel" (16 Uhr, Semper 2). Wer Wagners große romantische Oper einmal auf der Leinwand erleben will, sollte nach Graupa fahren. Dort wird am Sonnabend um 16 Uhr der DEFA-Film in der Regie von Joachim Herz gezeigt, die Einführung wird unser Autor Michael Ernst geben. Da der Meister jüngst seinen 201. Geburtstag feierte, widmet Graupa ihm im Rahmen der "Wagneriade" eine Wagner-Wiese – den ganzen Sonntag über (11-18h) gibt es einen Familientag, um 18 Uhr dann ein Konzert mit Boris Bloch (Klavier).
Und schließlich weisen wir gerne auch auf die "Nacht der Kirchen" hin, die am Sonnabend von 18-24 Uhr stattfindet. Fast 50 Kirchen der Stadt öffnen ihre Türen und laden zur Einkehr, Besichtigung, zu Gebet oder Konzert ein.
Haben wir etwas vergessen für ihren Kultureinkauf? Überlegen Sie noch einmal gut, bevor Sie losziehen! – Musik in Dresden wünscht ein schönes Wochenende!