Wenn die peinlich verpatzte Re-Inthronisierung des Osterreiters zum Landeschef nicht nur Peinlichkeit, sondern auch einen Grund zur Hoffnung hervorgebracht hatte, dann wohl vor allem auf dem Gebiet der Kultur.
Sie ist wieder da, Sachsens einstige und nun auch künftige Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Eva-Maria Stange tritt die Nachfolge ihrer einstigen Nachfolgerin an. Nicht immer geht das mit den Personalien so einfach wie bei den Ministerposten, wo Parteienproporz allzu oft über fachliche Kompentenz obsiegt. Immerhin ist der sogenannte Freistaat seinen Eierschecken-Minister erst einmal los.
Doch zurück zum Kunstministerium: Dort stehen gewichtige Personalentscheidungen an. Nach dem unrühmlichen Dasaster um Serge Dorny, der als Intendant der Semperoper hätte nach Dresden kommen sollen, dann aber doch nicht mehr durfte, ist diese teure Stelle nach wie vor vakant. Ob Eva-Maria Stange in der internationalen Musikszene ausreichend vernetzt ist, um bald einen geeigneten – und nach dem schlagzeilenträchtigen Eklat dazu auch noch bereiten – Kandidaten zu finden? Mit dem angekündigten Weggang von Winfried Schulz, der 2016 das Staatsschauspiel Dresden verlässt, um sich in Düsseldorf neuen Herausforderungen zu stellen, tut sich ein zweiter wichtiger Posten auf, der neu besetzt werden will. Nicht auszudenken, dass in nicht zu ferner Zukunft – Schulz wird sich gewiss schon ab kommendem Jahr auf die Rheinmetropole vorbereiten wollen – das gesamte Konstrukt der erst 2012 geschaffenen Sächsischen Staatstheater kopflos wäre!
Schwarzmalen gilt nicht, hier ist ein kundiges Händchen gefragt.
Bis nächsten Freitag –
Michael Ernst