Viel zu kurz nun schien diese performative Darbietung eines bekennenden Bühnenhelden. So gleichermaßen historisch brisant wie politisch aktuell ist noch kein Konzert dieser äußerst vielfältigen Improvisationsreihe gewesen. Was auf diesen energiegeladenen Einstieg folgte, war dann ein gleichsam abenteuerlicher Mix aus Shakespeare, Friedel, Feature-Ring und „Woods of Birnam“. Eine gute Handvoll von Titeln dieser Friedel-Band, die gerade erst ihr jüngstes Album veröffentlicht hat, wurden nun in aberwitzigen Trio-Arrangements präsentiert. Ein Wagnis zwar für alle Beteiligten (einschließlich Theater- und/oder Konzertpublikum), aber eins, das sich sehr gelohnt hat und die jubelnden Fangemeinden durchaus geeint hat. Ob „The Healer“, ob „Closer“, da keimten sanglich ergreifende Momente auf, die von einem sehr selbstbewusst experimentierenden Sound getragen worden sind. Ältere und unbekanntere Titel wie „Isolation“ oder die Uraufführung (!) von „My Rude Ignorance“ kündeten stilistisch wie inhaltlich von deutlich originärem Ausdruckswillen. „Ausgefriedelt“ ist da, bei aller medialen Präsenz des Bühnen-, Leinwand- und Konzerthelden, also noch längst nichts.
Für den 15. Dezember ist das nächste Konzert dieser durch halb Dresden getourten und nun in Hellerau bestens angekommenen Reihe des Ring-Trios angekündigt. Dann wird der Saxofonist Johannes Enders zu Gast sein, der erst im Sommer seine neue CD „Mellowtonin“ vorgestellt hat. Die Sache mit den Überraschungen geht also weiter – und auch das Jahr 2015 soll ein Feature-Ring-Jahr werden, wurde versprochen.