Wenn man die Stimme der Pariserin Nina Attal hört, denkt man, eine schwer gebaute Südstaaten-Lady soult einen da gerade an. Nicht nur fehlen Nina Attal die vielen Pfunde, auch ist sie erst zarte 23 Jahre jung, wirbelt aber mit einer unglaublichen Energie über die Bühnen der Welt, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht. Ihre Karriere begann mit einem Sieg bei einem Talentwettbewerb. Kurz darauf folgten das Jazzfestival Montreux, das Jazzfestival Montreal und sie trat als Opener für Jamie Cullum, Robben Ford, Charlie Winston und Zaz auf – man freut sich für Nina Attal, denn gleich beim ersten Sound, den man von ihr hört, spürt man Leidenschaft und Talent gleichermaßen aus ihr heraussprudeln. Eine begnadete Künstlerin, die bereits in jungen Jahren sehr viel erreicht hat.
Nina Attal, wann haben Sie eigentlich die Musik für sich entdeckt?
Damals war ich ungefähr neun. Meine ersten Versuche auf dem Klavier haben mir bereits gezeigt, dass die Musik mein Leben und mein Beruf sein wird. Ich fing also nicht mit Gitarre, sondern mit dem Klavierspiel an. Seit meiner Kindheit spürte ich irgendwie ganz tief drin, dass die Musik meine Leidenschaft ist. Als ich mit zwölf Gitarre gelernt habe, war zehn Stunden Üben pro Tag angesagt. Heutzutage komponiere ich eher. Ich schreibe Songs. Ursprünglich komme ich ja aus Paris, ich glaub ich kann guten Gewissens sagen, dass Musik mein “Job” ist, seitdem ich sechs Jahre jung bin. Ich liebe afro-amerikanische Musik, und habe viel von diesem Genre gelernt. Ich freue mich, dass ich inzwischen so viel touren kann.
Wer inspiriert Sie dabei?
Als ich ein Teenager war, haben mich Rockstars wie AC/DC, Led Zeppelin und Co inspiriert. Ich liebe Gitarrenhelden einfach. Als ich älter wurde, hörte ich mir dann auch Soul und Funk an, wie zum Beispiel von Ray Charles und anderen. Im allgemeinen kann man sagen, dass ich Showmen, also Männer die auf der Bühne etwas zu sagen haben, sehr mag!
Haben Sie eigentlich Musik studiert?
Nein. Ich bin Sängerin und Gitarrenspielerin, und obendrein schreibe ich meine eigenen Songs. Ich habe dafür unzählige Jahre hart gearbeitet. Ich habe viel auf der Bühne gelernt, in Jam Sessions in Paris zum Beispiel. Es ist wirklich ein toller Moment, wenn du dann irgendwann in der Zusammenarbeit mit anderen coolen Musikern teilen und lernen kannst. Das war für mich wichtiger als ein Studium. Ich denke, es ist die beste, wenn auch eine sehr harte Schule, um zu lernen, wie man konzertiert. Jetzt ist mein Ziel, meinem Publikum etwas Großes, Unvergessliches und vor allem viel Spaß zu bieten.
Wie fühlt sich der Erfolg an?
Genial! Es ist ein krasses Gefühl, weil es auch mein Traum ist, jede Nacht auf einer Bühne zu spielen. Viele Festivals wo ich schon auftreten durfte sind wirklich wichtig oder bekannt, und es ist ein wahres Vergnügen, für deren Publikum zu spielen. Aber um ehrlich zu sein, versuche ich mein Bestes zu geben, egal wo ich spiele. Auch in einem Club mit nur 100 Leuten.
Haben Sie ein Ritual, was Sie vor dem Betreten der Bühne abspulen?
Ich trinke ein Bier, und bleibe mit meinen Musikern, um ein wenig in Stimmung zu kommen, um ein bisschen zu lachen, und um eine gute Zeit mit denen zu haben, bevor es los geht. Ich trinke viel, ich rauche nicht, ich schlafe viel, ich denke auf diese Weise kann ich mir am besten alle Energie für die Bühne aufheben! Eine Show ist für mich dann erfolgreich, wenn jeder aufsteht am Ende des Konzerts! Darauf arbeite ich immer hin.
Was dürfen wir für die nächsten Jahre erwarten?
Spielen! In den nächsten fünf Jahren will ich spielen, spielen, spielen. Ich will Musik teilen, mit vielen vielen Leuten, einem Riesen Publikum, Künstlern wie Zuhörern! Ich möchte eine schöne Karriere haben, entsprechend werde ich so diszipliniert arbeiten wie ich nur kann. Ich habe auch ein paar Träume. Ich möchte mit Stevie Wonder zusammen arbeiten, mit Prince, Lenny Kravitz, BBKing… sagt denen ahah von mir!
Sonntag, 17.05.2015, 21 Uhr – Nina Attal (fr) und ihre siebenköpfige Band im Konzert im Jazzclub Tonne – Eintritt: 16/11 Euro, Abendkasse: 19/14 Euro
Nina Attal [vocals, guitar] Philippe Devin [guitar] Nicolas Mary [keyboards] Sylvain Fétis [saxophone] Vincent Payen [trumpet] Edouard Coquard [bass] Julien Audigier [drums]
Und hier noch ein Appetithappen für morgen:
https://www.youtube.com/watch?t=17&v=RyqsTcJHY6s