Zwei vermutlich wunderbare Konzerte werden den Jazz-Monat in Dresden beenden, die einerseits kaum unterschiedlicher sein können, andererseits aber vieles gemeinsam haben dürften. Was natürlich an den Interpreten liegt, die der Jazzclub Tonne für Donnerstag und am Samstag in seine Gewölbe eingeladen hat.
Der eine ist in Beer Sheba geboren, die andere in Brest. Sie lebt seit langem in Dresden, er ist heute in New York zu Hause. Beide werden sie sich zum ersten Mal hiesigem Publikum vorstellen: Lidia Valenta am 30. Mai mit ihrem Programm „LOVE“ und Roy Assaf schon zwei Tage zuvor mit seinem Trio.
Lidia Valenta, Tochter einer in Russland sehr anerkannten Sängerin, Dirigentin und Musikpädagogin, hat für ihr Debüt-Konzert erfahrene Begleiter um sich versammelt. Jochen Aldinger am Klavier, Clemens Voyé am Bass und Tim Hahn am Schlagzeug werden musikalisch mit ihr auf Reise gehen. Aber was heißt Debüt? Normalerweise besingt sie große Auditorien, fernab von Dresden hat sie hat ihr festes Publikum in Konzerthallen von Moskau und anderen russischen Städten ebenso wie in Rom und in Zürich. In ihrer Wahlheimat Sachsen wollte sich Lidia Valenta Zeit lassen, ehe sie hier als Sängerin in Erscheinung tritt. Dabei hat die im weißrussischen Brest geborene und im tschechischen Prag aufgewachsene Künstlerin, die in Kaliningrad, Moskau und Dresden studiert hat, auch hier schon für Aufsehen gesorgt. Vor einigen Monaten erst präsentierte sie gemeinsam mit dem Künstler und Galeristen Holger John eine außergewöhnliche Kollektion Dresdner Porzellan. Nun aber will sich die Singer-Songwriterin endlich auch als Musikerin in der Stadt vorstellen will, in der sie Freunde und Geborgenheit fand.
Lidia Valenta nennt ihr für Dresden zusammengestelltes Programm „LOVE“ und widmet dieses Konzert ausdrücklich der Stadt, in der sie die Liebe gefunden hat. Dieses Thema durchzieht auch ihre Songs, die von Sehnsüchten, Hoffnungen, Enttäuschungen und Schmerz erfüllt sind. Eigene Lieder, die hinreißend das Spektrum menschlicher Leidenschaften illustrieren.
Speziell mit seinem 2013 gegründeten Roy Assaf Trio, dem Raviv Markovitz am Bass und Jake Goldbas am Schlagzeug das Gepräge verleihen, sieht sich der Pianist der Verwirklichung seiner Ideen nahe. Nachdem er in der Vergangenheit bereits in namhaften Bands mitgewirkt und Welttourneen bestritten hat, widmet er sich nun vor allem dem speziellen Sound seines Trios, will als Komponist und Bandleader die Freiheiten eines persönlichen Stils auskosten, in dem Einflüsse aus Weltmusik mit Swing und Pop sowie unendlich scheinender Energie verbunden sind.
Roy Assaf Trio, 28.5. / Lidia Valenta 30. Mai, jeweils 21 Uhr, Jazzclub Tonne, Königstraße 15; www.jazzclub-tonne.de