Der Geiger und Geigenlehrer Friedemann Hasse aus Leipzig war in den letzten 10 Jahren mit der deutschlandweit erfolgreichen Band „STILBRUCH“ unterwegs. Einerseits waren die drei Jungs im Fernsehen, vom eigenen Hauptformat her aber verstanden sie sich vor allem als Straßenmusiker und tourende Band. Die 120 Konzerte pro Jahr waren dabei kein Zuckerschlecken. „Mit Stilbruch hatte ich die Gelegenheit, viele Erfahrungen zu sammeln und vor ganz unterschiedlichen Menschen zu spielen.“ erinnert sich Friedemann Hasse. „Das hat mir sehr gut gefallen. Die Musik von Sebastian Maul zu spielen, und Rock mit Pop und klassischen Instrumenten musikalisch überein zu bringen, fand ich sehr inspirierend.“ Er ergänzt: „Zuletzt wurden es mir aber zu viele Konzerte, ich war dauernd unterwegs, und hatte keine Möglichkeit mit meiner eigenen Familie beziehungsweise mit meiner selbst komponierten Musik Zeit zu verbringen, und das war dann der Grund, warum ich im Sommer meinen Ausstieg angekündigt habe.“ – Nun, nach 10 Jahren intensiver Bandarbeit hat sich Hasse entschieden, sein eigenes Projekt zu gründen. Ein Verlag unterstützt den jungen Komponisten und seine frisch gegründete Band. Die neue Platte soll über Crowdfunding finanziert werden.
Vor ungefähr einem Monat spielte Friedemann Hasse mit Stilbruch in der Zschoner Mühle sein Abschlusskonzert. Seitdem ist viel passiert. Probentermine, Vorstellungstermine, erste Projektgespräche, Studioaufnahmen, und vieles mehr. Bereits seit Mai kribbelte es ihm in den Fingern, obwohl in dieser Zeit noch viele Proben und Konzerte mit Stilbruch anstanden – Friedemann Hasse will nun mit voller Aufmerksamkeit sein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Den Namen „Weltkind“ haben sich die beteiligten Musiker gemeinsam überlegt. „Wir wollen eine eigene Position im Bereich Weltmusik beziehen. Dazu verknüpfen wir deutsche Texte mit ausgefeiltem Streicherklang.“, erklärt der klassisch ausgebildete Geiger. „In den Liedtexten kommt einerseits eigene Poesie zum Klingen, aber auch die Texte der deutschen Dichter und Denker wie Gedichte von Heinrich Heine, Christian Morgenstern, und anderen. Irgendwie haben wir alle ein sehr gutes Gefühl mit dem Konzept!“ – Wie das klingt? Hier sind Ausschnitte aus den Aufnahmesessions zu hören.
Die Initiatoren des Projektes sind Friedemann Hasse und die Sängerin Romy Klimke, die die Wiege von Weltkind geschmiedet haben. „Über die Jahre haben uns verschiedene Musiker beeindruckt, auf irgendeine Art und Weise, und die haben wir dann nach und nach angesprochen.“ erläutert Friedemann Hasse. „Zum Beispiel freue ich mich, dass wir Dario Klimke von Grünfeuer gewinnen konnten, der bei uns singt und Schlagzeug spielt.“ Ansonsten wird dieser Kern noch von stimmstarken Sängern ergänzt, nämlich von der ehemaligen Strandlichter-Sängerin Susann Großmann und dem Absolvent der Dresdner Hochschule für Musik Tom Gavron. Die beiden steuern auch Gitarre und Klavier bei.
Friedemann Hasse freut sich auf das, was in den kommenden Monaten entstehen soll. Zum einen baut er ein tourneefähiges Projekt mit Live-Band auf. Und dann gibt es andererseits noch eine auskomponierte Platte, auf der er seine eigenen, streicherlastigen Stücke vorstellt. Die Studioarbeit hat Friedemann Hasse mit von ihm ausgewählten Profimusikern bereits begonnen (Link: Video-Impressionen aus den Aufnahmen). Auf dem Album „Wo wird einst“, betitelt nach einem Heine-Text, werden auch der Dresdner Geiger Florian Mayer, Dorothea Anger an der Bratsche, am Cello Norbert Anger (Konzertmeister der Staatskapelle), am Kontrabass Philipp Rohmer, und Stephan Salewski am Schlagzeug zu hören sein. Mit von der Partie sind ebenso der ByeBye-Musiker Tim Ludwig, der Konzertpianist Hartmut Sauer und der Soloschlagzeuger Stephan Köcher an der Marimba. „In den 10 Jahren bei Stilbruch habe ich beobachtet, dass es viel Kraft abverlangt, ein Projekt aufzubauen. Jetzt mit meiner Idee ist dies natürlich auch so, aber ich war positiv überrascht, dass ich so schnell Partner finden konnte.“ strahlt Friedemann Hasse. Besonders gefreut hat es ihn, dass ihn der Geschäftsführer des Löwenzahnverlags Uli Doberenz als Komponist unter Vertrag genommen hat.
„Wenn man so ein neues Projekt auf die Beine steht, ist es natürlich besonders schwer die Finanzierung sicher zu stellen.“ führt Friedemann Hasse aus. „Deswegen haben wir uns entschlossen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Reinschauen lohnt sich. Wir haben uns viele tolle Dankeschöns einfallen lassen.“
Auf der Plattform Startnext kann man dem Projekt „Weltkind“ bis 21. August noch aus der Wiege verhelfen, alle Neuigkeiten der Band finden sich auch bei facebook. Notieren darf man sich übrigens bereits zwei Daten. Die Releasekonzerte finden am 13.11.2015 im UT Connewitz-Leipzig und am 14.11.2015 in der Dresdner Betlehemkirche statt.
Fotos: Ally Weisheit / Florian Fügemann (2)