Eva Glöß ist mit Musik groß geworden. Klavier spielte sie, bevor sie laufen lernte. In der 11. Klasse hat sie ein Gospelprojekt mit fünfzig Musikern aufgebaut, aus dem sich auch Auftritte und Workshops ergeben haben. „Damals war mir klar, dass die Musik für mich mehr als nur ein Hobby ist“, ergänzt Eva Glöß. „Ich war vor allem in der Klassik zu Hause, wollte aber meinen Horizont erweitern.“ Entsprechend hat sie dann 2006 ein Schulmusikstudium begonnen. „Das Studium hat mir eine Grundlage geboten“, erinnert sich Eva Glöß. „Ich habe viel über Songaufbau, Liedgestaltung, eben auch viel über Jazz und Pop gelernt.“ Dennoch hat sie sich in ihrem Lehramtsstudium Musik und Deutsch nicht wohl gefühlt. „Ich habe bereits im ersten Praktikum gemerkt, dass sich der Beruf, auf den ich hinstudiere, nicht mit meinen Stärken deckt. Als ich dann 2009 das erste Mal vor einer Klasse stand, wurde mir klar, dass ich einfach keinen Zugang zu den Jugendlichen finden konnte.“
Umso bewusster hat Eva Glöß in den kommenden zwei Jahren dann weiter studiert, um ihren Weg zu finden.
Im Februar 2011 entschied sie sich dann, das bis auf die finalen Prüfungen und Scheine komplett absolvierte Studium abzubrechen. „Das war eine schwere Entscheidung, weil ich in meine Zeit an der Hochschule so viel investiert habe“ erklärt Eva Glöß. „Mein Umfeld hatte mich bereits als Berufsmusikerin gesehen, aber irgendwie bin ich dann eben in eine Sackgasse geraten.“ Weil Eva Glöß wusste, dass sie mit Menschen arbeiten wollte, fing sie dann ein Fernstudium zur psychologischen Beraterin an. „Das Studium war genau das richtige für mich. Ich habe es zielgerichtet durchgezogen, und innerhalb von drei Jahren noch um einen Abschluss zum Bachelor in Sozialer Arbeit an der TU ergänzt.“
In einem Konzert am 6. Februar wird sie ihre eigenen Songs vorstellen. Ihr Programm ist mit „Wohnzimmerlieder“ betitelt. „Musikalisch bewege ich mich zwischen Liedermacher, Chanson und lyrischem Pop, ich wurde während des Schreibens aber auch vom Jazz beeinflusst.“ Das Hauptthema in ihrem Programm ist die Wertschätzung der kleinen Dinge des Alltags, wie zum Beispiel wohltuende Begegnungen.
Inspiriert wurde die in Langenhagen bei Hannover geborene Musikerin übrigens auf Reisen: „Vor drei Jahren und letztes Jahr haben wir je eine Etappe von 250 Kilometern des Jakobswegs auf Pilgerreise zurückgelegt. Dort wurde mir bewusst, welche Dinge in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen sollten. Diese Erkenntnisse habe ich in meine Lieder einfließen lassen. Am wichtigsten sind mir Echtsein, Authentizität und dass sich jeder traut, mit einer natürlichen Bescheidenheit seine ganz eigene Persönlichkeit zu leben.“
Konzert am 6. Februar / 19 Uhr auf der Winterbergstrasse 19 in Dresden-Gruna (Gemeindesaal der evangelisch-kirchlichen Gemeinschaft) / Eintritt frei, Spende erwünscht