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Ein Konzert mit französischer Moderne

Foto: Marco Borggreve

Mit französischer Moderne ist eine Musik gemeint, die den Idealen der von Jean Cocteau um 1920 beschriebenen Kunst der Eleganz verbunden ist und doch unterhaltsam sein soll. Divertissement ist der Formbegriff, der dies am besten umreißt. Und so ist auch eine Stück für Kammerorchester von Jacques Ibert überschrieben, das im Konzert zur Aufführung kam.

Für eine Schauspiel- und Film-Musik zu Labiches damals äußerst beliebter Bühnenposse »Ein Florentiner Hut« entstand die Musik, die in sechs Sätzen amüsant und unterhaltsam musikalische Bilder entwirft, die mit Eleganz und Witz durchaus auch bekannte Klänge im Wiener Walzerstil, Mendelssohns Hochzeitsmarsch und am Ende sogar Trillerpfeifen parodistisch einbezog. Dem japanischen Dirigenten Kazuki Yamada gelang es treffend, diesen Szenen nachzugehen.  Mit Szenenapplaus feierte das Publikum einzelne Sätze. Was hier auf Witz und Charme hin angelegt war, das wurde in Arthur Honeggers Kammerkonzert für Flöte, Englisch Horn und Streichorchester mit unterhaltsamer Verbindlichkeit ausmusiziert, wofür die Soloflötistin der Staatskapelle, Rozalia Szabo, und ihr Kollege Volker Hanemann am Englischhorn beste virtuose Voraussetzungen boten. Verspielt, aber auch nachdenklich-melancholisch entfalteten sich die klanglichen Möglichkeiten in den drei Sätzen des Werkes. Und am Ende des Abends gab es mit der Sinfonietta von Francis Poulenc einen Meister, der alle diese Mittel in vier Sätzen ausbreitete, die diesen Freund von Sergej Prokofjew der Pariser Jahre erkennbar vorstellte. Klar in der musikalischen Struktur erfasst, unterhaltsam in der Satzgestaltung, mitreißend in der Ausführung begeisterte die Aufführung Musiker und Publikum. So wurde der Abend mit französischer Moderne zu einem geglückten Erlebnis.

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