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Auf Sprachspielsuche mit KlangNetz Dresden

Neue Konzertreihe startet am Donnerstag

Bereits zum dritten Mal initiiert KlangNetz Dresden, der Verbund von Ensembles, Orchestern und Institutionen für Gegenwartsmusik eine Konzertreihe, die gemeinsam mit denen im Netz versammelten Partnern über einen saisonalen Zeitraum stattfinden wird. Erneut kooperiert KlangNetz Dresden dabei mit dem Deutschen Hygienemuseum Dresden, deren wechselnde Ausstellung nicht nur inspirative Stichwortgeber für die bisherigen Konzertreihen „Einstürzende Mauern“ und „An die Freunde“ darstellten. Die Synergien gehen weit über das bloße konzeptuelle Veranstaltungserlebnis hinaus, denn KlangNetz Dresden bietet jedem Zuhörer an, sich punktuell oder auch umfassend mit der angebotenen Thematik zu beschäftigen.

elole Klaviertrio eröffnet die neue Reihe „SprachSpiele“

2016 geht es um „SprachSpiele“ – erst am 24. September öffnet die Ausstellung „Sprache“ des Hygiene-Museums, bis dahin bildet die dann schon gestartete Konzertreihe quasi einen musikalischen Prolog. Sie beginnt in dieser Woche, am Donnerstag, den 2. Juni um 19.30 Uhr mit dem ersten Konzert mit dem elole-Klaviertrio, das ein Programm unter dem Titel „Sprachfähigkeit – Sprachlosigkeit“ zusammengestellt hat. Die drei Dresdner Musiker stellen Kompositionen von Friedemann Schmidt-Mechau, Georges Aperghis, Dieter Schnebel und Morton Feldman vor und präsentieren bereits um 18 Uhr ein Schulprojekt zu Schnebels „Haydn-Destillaten“. Wie Kinder dem Sprach-Künstler-Komponisten Schnebel begegnen, dürfte ebenso eine spannende Sache sein, wie man später im Konzertabend Morton Feldman zur Sprachfähigkeit befragen wird.

Angesichts des im Titel schon um das Wort „Spiel“ erweiterten Themenraums der Sprache erscheint das Vorhaben von KlangNetz Dresden eigentlich gigantomanisch, wenn man nur die Zahl der Möglichkeiten betrachtet, sich dem Begriff via Musik zu nähern. Andererseits erscheint die Festlegung auf insgesamt neun Konzerte mit festen Ensembles in der Reihe eben hervorragend geeignet, bestimmte Aspekte hervorzuheben, dazu wird es wieder Education-Projekte und vier Dialog-Salons geben. In letzteren wird in ihrem Workshop-Charakter besonders eng mit der Ausstellung kooperieren – die gesamte Veranstaltungsreihe geht bis Februar 2017.

Ganz in der Gegenwart  befindet sich das Vokalensemble AuditivVokal Dresden, wenn sie gemeinsam mit Dresdnern und syrischen Geflüchteten auf eine Reise gehen,  in der das sprachliche Verhältnis zwischen der arabischen und deutschen Sprache musikalisch beleuchtet wird. „MenschenSprachenMusik“ heißt das Wandelkonzert, das am 14. Juni um 14.30 und 19.30 Uhr sprachspielend stattfinden wird und vielleicht unsere gewohnten sprachliche Häuslichkeit, das Bequemfeld des Bekannten aufbrechen wird. Im Programm wird es einige Uraufführungen geben – die Komponisten, die diesmal für AuditivVokal „Besprechungsgrund“ sind, sind Mauricio Kagel, Andreas Staffel, Dmitri Schostakowitsch,  Charlotte Seither: Echoes of O‘s,  Richard Röbel, Carl Thiemt, Jorge Garcia del Valle Méndez, Francis Poulenc, Peter Motzkus und Michael Edward Edgerton.

AuditivVokal Dresden widmet sich am 14.6. „MenschenSprachenMusik“

Nach einer kurzen Sommerpause geht es extensiv weiter, wenn auch die Ausstellungseröffnung bevorsteht. Dann präsentieren sich El Perro Andaluz, Günter Heinz und vocal modern mit weiteren Programmen zu „SprachSpielen“, im Herbst treten das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik, sinfonietta Dresden, ensemble courage und das trio sostenuto hinzu.  Alle Termine der Reihe können im abgebildeten Flyer schon angesehen und vorgemerkt werden. – Und Ende Februar 2017 treffen wir uns hier wieder zusammen und resümieren über E. Th. A. Hoffmann. Schließlich werden wir dann endlich wissen, dass da, wo die Sprache aufhört, die Musik anfängt. Oder war es umgekehrt?

Fotos: (c) PR AuditivVokal / KlangNetz Dresden

 

 

 

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