Die durch den Dresdner Stadtrat eingesetzte Findungskommission zur Neubesetzung der Intendanz am Europäischen Zentrum der Künste Hellerau ab der Spielzeit 2018/19 war erfolgreich. Aus den 23 eingegangenen Bewerbungen einigte sich die Findungskommission unter dem Vorsitz der Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch, einstimmig auf eine zukünftige Intendantin, die die Kulturbürgermeisterin nun dem Stadtrat vorschlagen wird: Carena Schlewitt, die seit 2008 die Kaserne Basel leitet, ein Zentrum für die freie zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performanceszene sowie für Musik in der Nordwestschweiz.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch dazu: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Carena Schlewitt nicht nur eine erfahrene Theaterfrau mit Leipziger Wurzeln für Dresden zu gewinnen, sondern auch eine Intendantin, die eine besondere Expertise und Affinität für Künstler in Osteuropa mitbringt. Es ist die Chance, das EZKH ab 2018 noch stärker an der Schnittstelle von Dresdner Stadtgesellschaft und internationaler Wahrnehmung sowie als Ort des Tanzes, der Performing Arts und der Neuen Musik zu positionieren. In der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 wird das EZKH eine wesentliche Rolle spielen. Ich danke der Findungskommission für ihre konstruktive Arbeit.“
Carena Schlewitt: „Ich freue mich sehr über die Herausforderung, das Europäische Zentrum der Künste Hellerau ab 2018 programmatisch zu gestalten. Mich interessieren insbesondere die spannende und wechselvolle Geschichte des Hauses, seine künstlerisch internationale und interdisziplinäre Ausrichtung sowie die Verankerung in der Region und in Richtung Tschechische Republik, Polen und Osteuropa.“
Intendant Dieter Jaenicke zur Entscheidung für Carena Schlewitt als künftige Intendantin von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden: „Mein Glückwunsch an Carena Schlewitt. Sie wird ein wunderbares und gut aufgestelltes Haus übernehmen. Ich kenne Carena Schlewitt seit vielen Jahren. U.a. haben wir gemeinsam mit anderen Partnern zusammen das EU-Netzwerk „Second Cities – Performing Cities“ gegründet und aufgebaut.
Carena Schlewitt bringt viel internationale Erfahrung mit, sie hat die Kaserne Basel zu einem internationalen Produktionshaus entwickelt und geniest einen sehr guten Ruf in den performing arts. Ich bin sicher, dass wir einen guten Übergang in der Intendanz auf den Weg bekommen werden. Ich wünsche Carena Schlewitt für die Aufgabe in Dresden viel Glück!“
Carena Schlewitt, geboren 1961 in Leipzig, ist seit 2008 Künstlerische Leiterin der Kaserne Basel, das Zentrum für Performings Arts und Musik in Basel. Seit 2012 ist Carena Schlewitt die Künstlerische Leiterin des neu gegründeten internationalen Theaterfestivals Basel, das biennal in Basel stattfindet.
Sie studierte Theaterwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin u. arbeitete 1985-1993 an der Akademie der Künste in Ost-Berlin u. bis 1999 am Podewil sowie beim Festival Theater der Welt 1999, Berlin. 1999 bis 2003 wirkte sie als Dramaturgin und stellvertretende künstlerische Leiterin am Forum Freies Theater (FFT) Düsseldorf. 2003 bis 2008 war sie Theaterkuratorin und stellvertretende künstlerische Leiterin am Berliner Theater Hebbel am Ufer (Hau). Sie war Mitbegründerin des Festivals „reich&berühmt“ u. konzipierte „city mapping“ für das Festival Theater der Welt 2002 in Düsseldorf. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren u.a. die Auseinandersetzungen des Theaters mit den Transformationsprozessen in Ostdeutschland u. Osteuropa und die Entwicklung des Theaters in Polen, Frankreich u. Italien, sowie der Live Art u. Performance-Kunst. 2007 kuratierte sie das Festival „Umweg über China“.
Schlewitt war in diversen Jurys tätig, u.a. für das Festival „Impulse“; für das deutsch-polnische Expertengremium der Kulturstiftung des Bundes; für das Programm „Doppelpass“ der Kulturstiftung des Bundes, für die „Swiss-Chinese Cultural Explorations“ der Stiftung Pro Helvetia, für die Schweizer Tanztage 2011. Sie ist Mitglied der Fachkommission der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
2006 wurde Schlewitt mit dem Polnischen Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet.