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Ein tief bewegendes Glaubensbekenntnis

Fotos: Matthias Creutziger
Fotos: Matthias Creutziger

Im 8. Sinfoniekonzert der Staatskapelle in der Semperoper gab es neben der Es-Dur-Serenade des 17jährigen Richard Strauss und der f-Moll-Sinfonie »La Passione« von Joseph Haydn die deutsche Erstaufführung des Oratoriums »Über Liebe und Hass« von Sofia Gubaidulina. Letzteres Werk der 85jährigen Capell-Compositrice erklang erstmals vor 14 Tagen im estnischen Tallinn und erfuhr nun die deutsche Erstaufführung in Dresden. Lang anhaltend gefeiert wurde das Oratorium auch hier und hinterließ einen tiefen Eindruck, vermittelte bewegende Gedanken zu Glaube, Liebe und Hoffnung. Eine große Besetzung mit dem MDR Rundfunkchor – perfekt wie immer – sowie Gesangssolisten von Sopran, Tenor, Bariton bis Bass und ein weit gefächertes Orchester eröffneten eine breite Palette an Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten. Und die erfahrene Komponistin nutzte sie intensiv, um auf fast szenische Weise die Sehnsucht des Menschen nach Frieden, Liebe zu Gott und Überwindung von Hass darzustellen.

Camilla Nylund, Michael König, Thomas E. Bauer und Franz-Josef Selig gestalteten mit ausdrucksintensiven Stimmen ihre Partien, die wie der Gesamtklang vom Dirigenten Omer Meir Wellber treffend erfasst wurde. Die Komponistin, die vor wenigen Tagen ihren 85. Geburtstag feiern konnte, nahm selbst den Beifall bewegt entgegen und überzeugte sich, dass ihr Werk sein
Publikum gefunden hat.

Das Konzert wird heute ab 20.05 Uhr live über MDR Kultur übertragen.

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