Nach der verkorksten »Orpheus«-Premiere landet die Staatsoperette mit »Wonderful Town« einen Volltreffer: das unbekannte Werk spornte Sänger, Tänzer und Musiker im neuen Haus bei der Premiere am Donnerstag zu Höchstleistungen an. Das halb-projizierte Bühnenbild von Mathias Fischer-Dieskau erlaubt rasante Umbauten und Weltenwechsel. Regisseur Matthias Davids führt die fast unübersichtlich vielen Rollen mit einer Leichtigkeit durch die von Guido Petzold stimmungsvoll ausgeleuchteten Häuserschluchten; und der Choreografin Melissa King verdanken wir die frischen, authentisch wirkenden Tanzeinlagen. Zuletzt – und zuerst – ist es das Orchester, das unter der Leitung von Peter Christian Feigel ein wahres Bernstein-Feuerwerk abbrennt und hier endlich zeigen kann, was in ihm steckt. Zu recht wurden Regieteam, Dirigent, Orchester, Tänzer und Sänger (allen voran Sarah Schütz als Ruth Sherwood) zur Premiere bejubelt, beklatscht, bewundert, gefeiert! Mit »Wonderful Town« hat die Staatsoperette nun endlich ein Werk, das dem neuen, überwältigenden Kraftwerk-Ambiente gewachsen ist. Hut ab – herrlich ist das geworden!