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Schöne Lieder

Quelle: www.gerhardschoene.de
Quelle: www.gerhardschoene.de

Ungläubig haben einst Jugendliche und junge Erwachsene gestaunt, als sie die frühen Lieder von Gerhard Schöne gehört hatten: So viel Anspielungsreichtum und Doppelbödigkeit, so viel Güte auch und musikalische Aufklärung, das sollen die Zensoren in der real existierenden Amiga-Republik erlaubt haben? Die überhörten doch sonst nichts?!

„Spar Deinen Wein nicht auf für morgen“ ist für zahlreiche Menschen ein Schlüsselerlebnis gewesen. Wer mit »Kinderland« aufgewachsen ist oder eingeschlummert wurde, ist noch einen Schuh jünger, spätestens bei »Menschenskind« saßen die Generationen vereint um den Schallplattenspieler und haben a) gestaunt, b) sich gefreut und c) mitgesungen.

An Gerhard Schöne, den 1952 in Coswig geborenen Pfarrerssohn, haben Zig-Tausende Menschen ihre ganz persönlichen Erinnerungen. Sei es aufgrund vieler Schallplatten und Bücher, sei es durch erlebte Konzerte, sei es wegen Zufallsbegegnungen. Es konnte geschehen, dass man irgendwo in einem Nachtzug saß und dort auf einen Mann mit halblangem Haar unterm Hut und einer Gitarre traf. Und schon kam man mit Gerhard Schöne ins Gespräch, erfuhr, wo er grad aufgetreten war, wo die nächsten Konzerte stattfinden würden oder ob er grad auf dem Weg nach Hause sei.

Schönes Lieder sind schöne Lieder, da gibt es eigentlich gar keine Ausnahme. Schön, weil ehrlich. Schöne, weil unbestechlich. Das hat der Barde in der Ideologie-Diktatur ebenso gehalten wie unterm Diktat der heutigen Geldwelt. Dafür wird er von jenem, die mit ihm gealtert sind, ebenso geliebt wie von den Nachgeborenen, die er mit seiner Offenherzigkeit erreicht und ein klein wenig immun macht gegen das Glatte, das Oberflächliche, Kalte.

Gerhard Schöne ist ein geradliniger Künstler, das wird der heute am Stadtrand von Meißen lebende Liedermacher und Geschichtenerzähler auch bleiben. Herzlichen Glückwunsch, dass es ihn gibt, dass er so ist und dass er so bleibe!