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So fetzig klingt doch kein Klavier?

Es gibt ja so einige Pianisten, die einen erstaunlich kraftvollen Sound aus den Tasten holen. Man spürt die Energie, und bei den wirklich begnadeten Solokünstlern brauchts auch keine fette Band oder Schlagzeug, um eine fulminante Stimmung zu zaubern, die die Füße noch des letzten Zuhörers zum Mitwippen bewegt.

So wie bei Hiromi Uehara. Sie hat sich in jungen Jahren bereits über alle Kontinente gerockt, und unterschrieb noch vor ihrem Abschlusskonzert an der Berklee University in Boston einen Plattenvertrag bei Telarc. Kein Wunder, bei den Lehrern – das Klaviergenie Ahmed Jamal ist während ihres Studiums zum persönlichen Tutor und Unterstützer geworden. Und auch ein spontanes Treffen mit dem erfolgreichen Jazzpianisten Chick Corea in Tokyo veränderte die Laufbahn der damals 17-jährigen Künstlerin.

Die inzwischen 37-jährige Musikerin scheint mit endlos sprudelnder Energie von Bühne zu Bühne zu reisen, tüftelt auch mit begnadeten Musikern wie Stanley Clark und dem kolumbianischen Harfisten Edmar Castañeda an neuen Klängen. Dabei kommen spannende Stücke heraus. Takt- und Tonarten scheinen für das junge Talent genauso wenig eine fest definierte Einheit zu sein wie Genres an sich. Das ist ihr Geheimrezept für den musikalischen Erfolg: ihre eigensinnig-geniale Mischung an Elementen aus unterschiedlichsten Einflüssen, Crossover, Improvisationskunst, Jazz und Rock, Post-Bop, Fusion, Avant-Garde Jazz, Contemporary Jazz. Sie selbst möchte ihren Sound nicht definieren: „Ich will meiner Musik kein Label verpassen. Andere Leute dürfen das gern tun. Was ich mache ist einfach die Verbindung dessen, was ich selbst gern höre und was ich eben auch gelernt habe. Es hat Elemente klassischer Musik, Rock ist dabei, und Jazz, aber ich möchte das Genre einfach nicht benennen“, erklärte sie im Interview.

Am Samstag spielt Hiromi in Dresden ein Sonderkonzert der Jazztage mit dem Harfenisten Edmar Castañeda. Wenn man sich das gemeinsame neue Album »Live in Montreal« (erschienen bei Telarc) anhört, scheint es, dass Castañeda am Samstag mit seinem als sonst universell sanft geltendem Instrument mitrocken darf.

14. Oktober, 20 Uhr
Hiromi Duet feat. Edmar Castañeda
GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau
Ticketlink

(Foto: Juan Patino)

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