Dort gab es schon Russische und Spanische Nächte, China wurde ins Zentrum gerückt und musikalische Weltreisen sind unternommen worden. Längst zählt das Klassik-Spektakel zum sommerlichen Muss in Dresden und lockt neben einheimischem Publikum auch zahlreiche Gäste der Stadt an.
Doch so ganz und gar italienisch wird es heute beim bereits zum elften Mal stattfindenden Ereignis dann doch nicht werden, denn mit Richard Wagners »Tannhäuser«-Ouvertüre geht es doch eher mystisch und teutonisch zu. Dann aber folgen die Italiener – und wer seinen Picknickkorb mit einem guten Prosecco bestückt oder sich gar einen kühlen Lugana gönnt, wird ganz gewiss nichts falsch machen.
Dass dies kein Muss ist und sich auch ein feiner Franzose als Begleiter eignen dürfte, liegt nicht zuletzt an Programmpunkten wie dem Vorspiel zum 3. Akt der Oper »Carmen« von Georges Bizet sowie an der daraus zitierten »Blumenarie« (gut, hier würde sich durchaus auch ein leckerer Spanier eignen!) und nicht zuletzt an »Pourquoi me réveiller« aus Jules Massenets Oper »Werther«.
Aufgeführt wird das alles natürlich wieder von der Sächsischen Staatskapelle, die das »Klassik-Picknick« als inzwischen schöne Tradition vor der Gläsernen Manufaktur ihres Partners Volkswagen betrachtet. Die musikalische Leitung hat der aus Israel stammende Dirigent Omer Meir Wellber, der in der kommenden Spielzeit als Erster Gastdirigent an die Semperoper verpflichtet worden ist. Und für die italo-französischen Gesangsparts konnte der polnische Ausnahmetenor Piotr Beczala gewonnen werden.
Keine Frage, das wird eine internationale Nacht! Steht Dresden sicherlich auch gut zu Gesicht.