Am 14. November 2018 widmet die Hochschule für Musik Dresden dem großartigen Komponisten Erwin Schulhoff einen ganz besonderen Tag. Mit Vorträgen und einem musikalisch-literarischen Abend würdigen in einzigartiger Dichte hochkarätige Künstler und Musikwissenschaftler im Rahmen einer Tagung dessen nachhaltig prägendes Schaffen.
So stellt beispielsweise Marketa Kabelková aus Prag Schulhoffs Nachlass vor. Kabelková ist am Tschechischen Museum für Musik tätig und kennt die handschriftlichen Bestände aus erster Hand. Zwei süddeutsche Referenten, Tobias Widmaier aus Freiburg im Breisgau und Miriam Weiss aus Heidelberg, haben zu Schulhoff veröffentlicht: zum einen die Herausgabe seiner Schriften, zum anderen ein Buch zu den intensiven Jazzeinflüssen auf sein Werk. Johannes Schmidt von der Städtischen Galerie Dresden stellt die Dresdner Sezession »Gruppe 1919« vor, in der Schulhoff seine Kontakte mit bildenden Künstlern wie Dix und Felixmüller gepflegt hat. Mit faszinierenden Themen der Dresdner Zeit von Schulhoff warten weitere Dresdner Referenten auf, die alle an der Musikhochschule lehren: Matthias Herrmann, Michael Heinemann, Jörn-Peter Hiekel und Tobias Schick.
Den Musikalisch-literarischen Abend gestalten die Schauspieler Lars Jung (Dresden) und Andreas Herrmann (Leipzig). Sie sprechen Texte von Schulhoff, George Grosz und Arnold Schönberg – Texte, die das Zeitgefühl nach Krieg und Revolution spiegeln. Zusammen mit Christine Hesse am Klavier bringt die Sopranistin Viktoria Wilson Schulhoffs 1919 in Dresden entstandene »Gesänge mit Klavier« zu Gehör. Ihre Wiedergabe der dadaistischen »Sonata erotica« dürfte besonderes Interesse hervorrufen. Auch die beiden erklingenden Klavierzyklen atmen die damalige Aufbruchstimmung. Gespielt werden sie von den Studierenden Svjatoslav Korolev und Seulgi Lee.
Ausführliche Informationen zu den Vortragsthemen sowie zum Konzert hier.
Vorträge
14.11.18, Mittwoch, 11-17 Uhr
Hochschule für Musik Dresden, Kleiner Saal
Musikalisch-Literarischer Abend
14.11.18, Mittwoch, 18 Uhr
Hochschule für Musik Dresden, Konzertsaal