Am Dienstag ist es wieder soweit. In Dresdner Kinos gibt es in einer Liveübertragung aus dem Royal Opera House in London. Das Ballett »Don Quixote« zur Musik von Ludwig Minkus wurde vor 150 Jahren am Moskauer Bolshoi-Theater in der Choreografie von Marius Petipa, der auch das Libretto schuf, uraufgeführt.
Zwar gab es schon früher Ballette nach Motiven des Romans »El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha« von Miguel de Cervantes Saavedra über den Ritter von der traurigen Gestalt, seinem witzigen Kumpan Sancho Pansa und der schönen Dulcinea. Auch andere Komponisten, wie etwa Nicolas Nobokov für George Balanchine oder Leo Spies für Tatjana Gsovsky schufen Musik dazu, aber immer wieder widmen sich namhafte Choreografinnen und Choreografen der klassischen Vorlage von Minkus und Petipa. Und das ist gut so. Allerdings gelingt das nur, wenn dafür exzellente Tänzerinnen und Tänzer in den Solopartien, insbesondere die der Kitri und des Basil, ein ausdrucksstarker Charakterdarsteller für den Titelhelden und ein tanzender Witzbold für den Sancho Pansa zur Verfügung stehen. Enorm sind die Ansprüche an das Corps de ballet.
Wo könnte das alles besser zusammenkommen als beim Royal Ballet in London! Seit 2013 gibt es dort eine erfolgreiche choreografische Inszenierung des kubanischen Tänzers und Choreografen Carlos Acosta. Eben dieser Carlos Acosta, dessen Weg der gerade so erfolgreiche und zutiefst berührende Film »Yuli« von Icíar Bollaín nach dem Buch » Kein Weg zurück – Die Geschichte eines kubanischen Tänzers« nachzeichnet. Acosta, der erste schwarze Romeo, war auch in seiner Fassung des Balletts »Don Quixote« ein grandioser Basil. Er vermochte es, dem Ritter von der traurigen Gestalt tragikomische Würde zu geben. Er ist es nämlich, dem durch einen gewitzten Trick die beiden jungen Liebenden, Kitri und Basil, ihr Glück verdanken, denn Kitris Vater hatte für seine Tochter einen reichen Deppen vorgesehen. Acostas »Don Quixote« lässt die Augen weit werden, die Herzen höher schlagen, insbesondere die turbulenten Straßenszenen haben feuriges Temperament. Die Melancholie der weißen Bilder des klassischen Balletts hat ihren Raum, wenn Don Quixote sich die schöne Kitri als Bild seiner Sehnsucht, eben jener Dulcinea, erträumt. Auf den Kampf mit den Flügeln der Windmühle wird auch nicht verzichtet.
Wenn jetzt diese Choreografie live aus London in Dresden zu erleben sein wird, dann tanzen Akane Takada und Alexander Campbell die Partien der Kitri und des Basil. Martin Yates, der auch die Musik von Ludwig Minkus für diese Choreografie arrangiert und orchestriert hat, dirigiert das Orchester des Königlichen Opernhauses London.
»Don Quixote« – live aus London in Dresden, 19. Februar, 20.00 Uhr
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