Er ist wieder da – am Sonntag als Gesprächspartner und schon bald auch wieder als Regisseur: Peter Konwitschny kommt wieder nach Dresden, so er an der Semperoper »Les Huguenots« (»Die Hugenotten«) von Giacomo Meyerbeer inszenieren wird. Hiesige Musiktheaterfreunde mussten lange, sehr lange auf eine neue Bühnenarbeit dieses immer wieder höchst anregend polarisierenden Künstlers warten.
Um den Endspurt dieser Wartezeit ein wenig zu verkürzen und ihn womöglich spannungsvoll aufzuladen, wird der 1945 in Frankfurt am Main geborene Regisseur an diesem Sonntag (19. Mai um 15 Uhr) die Richard-Wagner-Stätten Graupa beehren und im Kulturgespräch des »Roten Sofa« zu erleben sein.
Der schon frühzeitig von seinem Vater Franz Konwitschny musikalisch geprägte Regisseur sammelte in den 1970er Jahren seine ersten Theatererfahrungen am Berliner Ensemble unter Ruth Berghaus. Schon bald darauf eroberte er von Altenburg aus – und bald darauf auch von Halle und Leipzig – die Bühnen der Welt. Mit seinen stets nachhaltig Aufsehen erregenden Inszenierungen, die in aller Regel unvergessliche Momente beinhaltet haben, zählt er zu den wichtigsten Regisseuren der Gegenwart. Konwitschny geht stets den musikalischen Vorlagen kenntnisreich auf den Grund und ist für seine originellen, psychologisch klug durchdachten Umsetzungen bekannt.
An der Semperoper Dresden hat Peter Konwitschny neben Richard Wagners »Tannhäuser« beispielsweise Giuseppe Verdis »Nabucco« und die Oper »Friedenstag« von Richard Strauss inszeniert. Zuletzt kam zum Jahreswechsel 1999/2000 seine Produktion »Die Csárdásfürstin« heraus, die von Teilen des Publikums sowie der Theaterleitung zum Skandal erhoben worden ist, da er diese Operette von Emmerich Kálmán in ihrer Entstehungszeit hat spielen lassen. Derlei Erinnerungen an das Weltkriegsjahr 1915 stießen beim Wohlfühlpublikum zur Jahrhundertfeier auf herbe Zurückweisung und hatten wegen des unbedarft nachträglichen Eingriffs des damaligen Intendanten in die Regie sogar ein juristisches Nachspiel.
Peter Theiler ist es nun gelungen, Peter Konwitschny, der seit vielen Jahren an sämtlichen großen Opernhäusern Europas von Paris über Wien bis hin nach Moskau sowie darüber hinaus selbst in Tokio überaus gefragt ist, wieder nach Dresden zu holen. Schon jetzt steht fest, dass es sich mit den »Hugenotten« nicht um eine inszenatorische Eintagsfliege handeln wird. Fortsetzung wird also folgen. Mehr dazu – vielleicht – am Sonntag auf dem »Roten Sofa« in den Richard-Wagner-Stätten Graupa.
19. Mai 2019 um 15 Uhr
»Rotes Sofa – Wir müssen reden!«
Richard-Wagner-Stätten Graupa
Moderation: Michael Ernst