Am kommenden Sonnabend feiert die Kreuzkirche Dresden das Michaelisfest mit einer besonderen Vesper. Auf dem Programm steht das 1993 wiederentdeckte »Michaelisoratorium« von Adolph Carl Kuntzen. Das selten gespielte Werk erklingt erstmals in Dresden.
Kuntzen wurde als Sohn des Organisten Johann Paul Kuntzen (1696–1757) und seiner Frau Dorothea (geb. Selner; † 1765) in Wittenberg geboren. Er erhielt durch seinen Vater eine musikalische Ausbildung, die Jakob Wilhelm Lustig in Hamburg fortsetzte. Alsbald galt er als musikalischer Wunderknabe und unternahm Konzertreisen nach Holland und England. So spielte er in Aurich im August 1728 dem dänischen Königspaar auf der Violine vor. Während seiner Anstellung als Konzertmeister (ab 1749) beim Herzog Christian Ludwig II. zu Mecklenburg(-Schwerin) schrieb er das »Michaelisoratorium« zum Michaelisfest 1752 für den Schweriner Hof.
Seit einigen Jahren wird das Michaelisfest in der Kreuzkirche Dresden wieder gefeiert. Die Vesper zum sogenannten »Fest der Engel« erfreut sich seither zunehmender Beliebtheit.
Das Oratorium erinnert in seiner barocken Klangpracht an die Werke Händels. Das Stück geht aber stilistisch bereits darüber hinaus in die Zeit der Klassik. Die große und farbenreiche Barock-Orchester-Besetzung mit feierlichen Trompeten-, Hörner- und Paukenklängen umrahmt eindrucksvoll die virtuose Sopranpartie.
Die Ausführenden sind als Solistenensemble Jennifer Riedel (Sopran), Elisabeth Holmer (Alt), Christopher Renz (Tenor) und Felix Rumpf (Bass). Es spielt das Barockorchester der Kreuzkirche Dresden auf historischen Instrumenten. Die musikalische Leitung hat Kreuzorganist Holger Gehring. Superintendent Christian Behr hält die Liturgie.
Sonnabend, 28. September 2019, 17.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden
Eintrittsprogramme sind zu 3 € pro Person am Eingang erhältlich.
(Quellen: PR, Wikipedia)