Dresdens Orchester lassen nichts von sich hören? Von wegen! Sie sind inzwischen wieder ziemlich fleißig: da wird geprobt und produziert, hier und da ein Radiokonzert, dort eine Internet-Oper, zwischendurch gab es wohl auch mal Anklänge eines juristischen Debakels.
Vor allem aber gilt es der Musik. Bei aller Hoffnung auf kommende Konzerte, die – wann und in welchen Formen auch immer – wieder vor Publikum stattfinden können, werden allerdings auch andere Künstlerinnen und Künstler nicht außer acht gelassen. Was durchaus als ein Zeichen gelebter Solidarität zu sehen ist. Klingender Solidarität geradezu.
In ihrer Konzertreihe »Klassik Novum« haben sich Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle lose zusammengefunden, um neue musikalische Präsentationsformen zu finden. Unter Pandemiebedingungen sahen sie sich nun vor ganz neue Herausforderungen gestellt und haben ein Konzert aus der Frauenkirche fürs Internet sowie einen regionalen Fernsehkanal gestreamt, um freischaffende Künstlerinnen und Künstler mit finanziellen Zuwendungen zu unterstützen. Erstaunliche 22.000 Euro sind da zusammengekommen, freut sich Cellist Norbert Anger. Der Konzertmeister hat mit seinen Kollegen Franz Schuberts Streichquintett aufgeführt, ein faszinierendes Spätwerk von ergreifender Wirkungsmacht.
Die Aktion »SOS for Culture« wirbt um Spenden für die Lebenskultur dieser Stadt und arrangiert die finanzielle Unterstützung von Kunstschaffenden, die momentan über keine Arbeits- und Präsentationsmöglichkeiten verfügen. Gemeinsam mit dem Dresdner Lionsclub und weiteren Partnern hat das Quintett nicht lange nachdenken müssen und sich für die Kulturleute engagiert. Über die Stiftung Lichtblick können Menschen, die diese Aktion unterstützen, auch Spendenquittung erhalten.
Dank des gelungenen Schubert-Streams der Sächsischen Staatskapelle konnten und können nun Stipendien für Künstlerinnen und Künstler aller Sparten ausgereicht werden. Sollte unbedingt Schule machen, der eigenen Berufung nachgehen und Not leidenden Mitmenschen zu helfen.