Liedgesang an der Oper: das war einmal eine feste Institution. An vielen Häusern inzwischen eine fast vergessene Institution, so auch an der Semperoper. Nur einen einzigen Liederabend gibt es in dieser Spielzeit. Liebhaber dieses Genres sollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen.
Die Mezzosopranistin Christa Mayer selbst freut sich natürlich auf den Termin und hofft, „dass dieses Format wieder Einzug hält in unserem Haus mit seinem wunderbaren Namen, wie wir es in der letzten Spielzeit ja auch gehabt haben mit Anja Harteros und Michael Volle.“
Das sind Gäste der Semperoper gewesen. Christa Mayer jedoch ist seit Jahren ein festes Ensemblemitglied – und zwar sehr gern: „Ich sehe, dass die Semperoper für mich eine Tür war in die Welt und die Welt auch wieder zurück in die Semperoper, das funktioniert wirklich sehr schön. An meinem Stammhaus, an dem ich ja direkt nach dem Studium begonnen habe, bin ich sehr dankbar und glücklich.“
Dieses Glück erhält zu Christa Mayers Liederabend nun eine besondere Würdigung, denn die Sängerin wird in diesem Konzert zur Kammersängerin ernannt. Für sie eine Überraschung und große Freude. Semperoper-Intendant Peter Theiler würdigt das außerordentliche Talent und die Ausstrahlungskraft von Christa Mayer: „Die internationale Musikwelt schätzt Christa Mayer sowohl für ihre exzellenten künstlerischen Leistungen als auch ihre außergewöhnliche Persönlichkeit. Wir und das Publikum der Semperoper sind sehr froh und stolz, sie als Künstlerin in unserem Haus zu wissen, und sind sehr dankbar und immer wieder begeistert, zu hören und zu sehen, wie sie Ihre ›Handschrift‹ in die Rollengestaltungen einbringt.“ Als wichtiges Mitglied unseres Ensembles habe sie eine Vorbildwirkung für die jungen Sängerinnen und Sänger am Haus.
Zurück zu den Wurzeln
Für die gestandene Opernsängerin Christa Mayer bedeutet solch ein Liederabend im Grunde genommen ein Zurück zu den Wurzeln. Denn begonnen hat sie ihre Karriere mit genau diesem Genre. Ursprünglich als Altistin hat sie im Studium und auch in Wettbewerben einen großen Schwerpunkt auf Lied- und Oratoriengesang gelegt. Dabei sind Lied und Oper natürlich keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Nicht zuletzt wegen des Trainings der Stimme. Das sieht auch die inzwischen zum Mezzosopran gereifte Sängerin so: „Ich empfinde das tatsächlich als Stimmpflege. Zuletzt habe ich viel Wagner und Strauss gesungen. Wie wird das wohl jetzt mit einem Liederabend?“
Für die Begleitung dieses Konzerts steht Christa Mayer mit dem Pianisten Helmut Deutsch eine wahre Instanz zur Seite. Zu ihm gibt es seit langem ein enges Vertrauensverhältnis, immerhin war er einst ihr Professor. Und noch heute gerät sie ins Schwärmen: „Bei Helmut Deutsch weiß ich, er hat diesen tollen Impetus, kann sich natürlich auch zurücknehmen, unterstützt aber eigentlich mehr im Schwung, im Vorangehen, im großen Klangteppich, das kommt mir sehr entgegen und darüber freue ich mich sehr.“
Liederabend
Christa Mayer, Mezzosopran
26. Februar, 20 Uhr, Semperoper