Auch Dresden hat etwas, worauf es stolz sein kann: Den Jazzclub Tonne! Hier wird ganz regelmäßig und wie selbstverständlich ein hörenswertes Programm geboten, das nicht nur unterhaltsam ist im Sinne von Ablenkung, sondern die Sinne zumeist auch zu bereichern vermag. Dass man sich ganz nebenbei mit Gleichgesinnten verbunden wissen darf, ist ein wunderbarer Nebeneffekt, der nicht zu vernachlässigen ist.
Dem Stammpublikum muss all dies natürlich nicht erst erklärt werden. Zufallsgästen mag ein Wiederkommen anempfohlen sein (sofern sie nicht ohnehin durch den Erstbesuch schon auf den geradezu süchtig machenden Geschmack gekommen sind). Wer aber »die Tonne« an ihrem heutigen Ort und in der aktuellen personellen Besetzung noch nicht kennengelernt hat, sollte dies unbedingt ändern, also nachholen. Denn hier hat sich eine Schule der musischen Bildung etabliert, die nicht auf Massengeschmack setzt, nie mit erhobenem Finger ins Publikum zeigt, stattdessen aber für Überraschungen sorgt, die in aller Regel entdeckens- und hörenswert sind.
Kein Wunder also, dass der Jazzclub Tonne nun schon zum siebenten Mal mit dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS geehrt worden ist. Ein Bundeskulturpreis, der „die innovative und inspirierende Kraft von Livemusik und Clubkultur“ feiern soll. Dresdens Jazzclub erhielt diese Ehrung erneut in der höchsten Kategorie für sein „kulturell herausragendes Livemusikprogramm“. Er wurde somit als eine von bundesweit 22 Spielstätten, die bei der diesjährigen APPLAUS-Verleihung in der Kategorie „Beste Livemusikprogramme“ Auszeichnungen erhielten, prämiert. Verbunden ist damit ein Preisgeld in Höhe von immerhin 50.000 Euro, die dem Dresdner Jazzclub als einer von neun in unterschiedlichen Kategorien geehrten sächsischen Spielstätten zugesprochen worden sind. Neben der Tonne dürfen sich auch die Dresdner Clubs Groove Station und das objekt klein a freuen, die beide als „Beste Livemusikspielstätten“ mit je 30.000 Euro bedacht worden sind.
Den größten Stolz jedoch beschwert dem geradezu familiär kleinen Team hinter der Bühne, im Büro und am Tresen ein gut gefüllter Saal und ein von der Livemusik beglücktes Publikum. Also nichts wie hin in die Tonne unterm sogenannten Kurländer Palais!