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Musikbrücke Prag-Dresden: „Collegium Vocale“ erneut zu Gast

(Foto: PR)

Im Rahmen der Musikbrücke Prag-Dresden konzertieren am Dienstag, dem 13. Oktober, 19.30 Uhr in der Dreikönigskirche Dresden das Collegium 1704 und das Collegium Vocale 1704 unter der Leitung von Václav Luks. Es erklingen Responsorien und Motetten von J. S. Bach und J. D. Zelenka.
 
Das Konzert führt in zwei Welten barocker Vokalpolyphonie um 1723. Vermutlich in jenem Jahr hat Bach in Dresden die Motette „Jesu, meine Freude“ geschrieben, Zelenka schloss in Leipzig die Arbeit an den Responsorien ab. Die Werke beider Komponisten sind von einem tiefempfundenen Ausdruck, aber einer ganz unterschiedlichen Musiksprache bestimmt. Während Zelenka an die italienische (katholische) Palestrina-Tradition anknüpft, führt Bach die protestantische Tradition von Praetorius und Schütz weiter.
 
Bachs Motetten sowie Zelenkas Responsorien wurden von den Kollegen hochgeschätzt und übten einen großen Einfluss auf sie aus. Nach Zelenkas Tod ließ der berühmte Geiger Johann Georg Pisendel heimlich eine Abschrift von den Responsorien anfertigen, um Telemann deren Druck und Verbreitung zu ermöglichen. Bachs Motetten hinterließen bei Mozart einen außergewöhnlich starken Eindruck, die u. a. zu einer vermehrt polyphonen Setzweise in Mozarts späterem Schaffen führte.
 
Das Prager Collegium 1704 zählt mit seinem Künstlerischen Leiter Václav Luks zu Tschechiens prominentesten Barockorchestern. Vor allem durch die Realisierung des großen Bach-Projekts „Bach – Praha – 2005“ und die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem internationalen Musikfestival Prager Frühling hat sich das Orchester in Tschechien etabliert. Dank vieler Gastspiele auf bedeutenden Festivals wie z. B. dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Tagen Alter Musik Regensburg und den Internationalen Barocktagen Stift Melk sowie der Zusammenarbeit mit Sendern wie dem ORF, Deutschlandradio Berlin oder Radio France hat sich das Ensemble einen internationalen Namen gemacht.