„Die erste Schlössernacht ein Versuch, die zweite Wiederholung, die dritte wohl schon Tradition.“ So kündigte Veranstalter First Class Concept das Programm der dritten Schlössernacht am 16. Juli an. 32 Hektar Festgelände werden sich 6000 Besucher mit 250 Künstlern, 15 Bühnen und Spielflächen sowie kulinarischen Erlebniswelten teilen. Begrüßt werden die Gäste von der Dresdner Top Dog Brass Band, die während der Nacht ohne Verstärkung auf den Wegen entlang wandeln wird. Musikalisch ist an jeden Geschmack gedacht. Von Klassik und Liedern (Baroccolo Kammerorchester, Mercurius Venezia-Sextett, Holger Biege), über Latin und Flamenco (Sabine Jordan mit 20 Tänzerinnen, Fuego Blue Band, DJ Bongo, Kay Dobberstein), Klezmer und Lustiges (Dieter & der Wolf, Aklaronte), bis zu Rock und Pop (Lava, Rebeatles) bis zu Weltmusik (YAYA, Susann Großmann, Barokkokko) und Wein, Weib und Gesang wird ein breites Interessenspektrum bedient. Auch Märchenhaftes soll sich wieder ereignen. Am Teich lässt Tom Röder den „Ruf der Sirenen“ ertönen.
Einen Hauptstar wird es indes nicht geben. „Das widerspricht dem Anliegen der Veranstaltung“, begründete die künstlerische Leiterin Sylvia Grodd. Drei Viertel der Künstler kommen aus Sachsen. Wann wer genau auftritt, ist dem Programmheft zu entnehmen, das am Abend für zwei Euro zu erwerben ist. Angst, etwas zu verpassen, müsse niemand haben. Alle Künstler – bis auf Holger Biege – werden mehrmals auftreten.
Das Römische Bad auf Schloss Albrechtsberg kann in diesem Jahr nicht betreten werden, weil es saniert wird. Ersatzweise konnte die Saloppe als bespielbare Fläche gewonnen werden. Kaum bekannt: 1876 wurde dort ein Schloss gebaut, verriet Steffen Grosche. Wer es nicht glaubt: während der Schlössernacht sollen tolle historische Fotos bewundert werden können. Ansonsten steht die Saloppe aber im Zeichen einer „Expert Beat Transfer Opern Air Party“, bei der unter anderem ROTFRONT -> www.rotfront.com spielen. Ein – wie sie sich selbst nennen – „Emigrantski Raggamuffin Kollektiv“, allen voran der Erfinder der Russendisco, Yuriy Gurzhy. Um vom klassischen Festgelände zur Saloppe zu gelangen, wird übrigens ein Trafohäuschen entfremdet und als Übergang genutzt.
Die „spektakuläre Lichtinszenierung“, die die Schlösser besser zur Geltung bringen soll, wird von der anderen Elbseite sichtbar sein, somit haben auch alle etwas von dem Event, die nicht auf der Schlössernacht feiern und genießen. Apropos genießen. Kulinarisch wird wie in der Vergangenheit von Bratwurst bis Champagner vieles geboten. Allerdings soll es 2011 mehr Sitzgelegenheiten, auch überdachte, geben. Wer den dieses Jahr ganz neuen Genießerbalkon entdeckt, hat sicherlich das große Los gezogen: super Sicht, gaumenverwöhnt und akustisch mittendrin.
75 Prozent der Karten sind bereits verkauft. Alle, die es nicht zur Vorverkaufskasse schaffen, können sich die Tickets sogar am heimischen PC ausdrucken.
Und noch etwas: Die Strafzettelaktion des Vorjahres (der Veranstalter zahlte nachträglich alle Tickets der Strafsünder) wird es dieses Jahr nicht geben. Die Parkplatzknappheit ist bekannt. Es verkehren wieder Shuttle-Busse und die öffentlichen Verkehrsmittel sollen genutzt werden.