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Randy Newman auf dem Theaterkahn?

Foto: www.theaterkahn.de

Randy Newman ist ein grandioses Genie, gar keine Frage. Er vereint dunkelstschwarzen Humor mit klangvollster Tristesse. Er piesackt das (US-amerikanische) Establishment und sonnt sich dafür in globaler Verehrung. Seine Songs sind legendär, gehen unter die Haut, gelten all jenen als Ohrwürmer, die einmal davon infiziert worden sind. Wer seine CDs liebt, kann die Titel meist mitsingen. Ob kriminell oder paradiesisch – Newmans Texte sind ebenso Kunstwerke wie seine Arrangements und seine interpretatorische Umsetzung.

Randy Newman, der charmant bösartige Junge aus dem sonnig verlogenen Kalifornien, er feiert in diesem November seinen 70. Geburtstag. Wenn schon das unglaublich klingt, ist es doch Tatsache. Es kommt aber noch schöner – die Party steigt eine Woche vorab in Dresden, direkt auf der Elbe! Die für die Schifffahrt untaugliche „Marion“, Heimstatt des Dresdner Brettls und des gastronomischen Wortwitzes „Kahnaletto“, ist wieder einmal Austragungsstätte für den „Theaterkahn im Liederwahn“, einer Gemeinschaftsveranstaltung von MDR Figaro und Deutschlandfunk. Viermal jährlich richten die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf diesem Kahn wahnwitzige Liederabende aus, moderiert von Thekla Jahn (DLF) und Peter Eichler (MDR).

Zwar wird auch diesmal (leider!) nicht Randy Newman persönlich nach Dresden gerudert, aber zum nunmehr dritten „Randy-Newman-Projekt“ versammeln sich am 22. November Manfred Maurenbrecher, George Nussbaumer und Richard Wester auf „Marion“. Sie zelebrieren eine österreichisch-deutsche Hommage an den Kalifornier, der in Los Angeles und New Orleans aufgewachsen ist, inzwischen mehr als ein Dutzend Alben produziert und für sein Auskommen (und das seiner fünf Kinder) wohl am ehesten mit seinen vielfältigen Filmmusiken gesorgt hat. Der Multiinstrumentalist Wester, der blinde Sänger Nussbaumer und der sich garstig engagierende Maurenbrecher stehen im Triumvirat für deftige Aneignung des Newmanschen Liedguts und zugleich als Garanten für dessen gelungene deutschsprachige Umsetzung.

Traditionell wird der „Theaterkahn im Liederwahn“ zweiteilig bespielt, wobei die beiden Moderatoren ihre singenden Gäste auch im Interview zu Wort kommen lassen. Auf das vorweggenommene Geburtstagskonzert zu Ehren von Randy Newman – seine siebzig Jahre begeht er erst am 28. November – folgt diesen Freitag ein Auftritt von Alin Coen & Janda. Wegen der Erkrankung eines Musikers der Alin Coen Band gab es kurzfristig eine Umbesetzung, doch auch in dieser Version werden die Songs der 1982 in Hamburg geborenen Sängerin zum Tragen kommen.