Jan Vogler ist in bester Gesellschaft. Der Cellist und Festspiel-Intendant erhält in diesem Herbst einen Echo-Klassik-Preis in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres“. Für seine 2013 bei Sony erschienene Gesamtaufnahme von Bachs Solosuiten wird der in Dresden und New York lebende Solist mit dieser Ehrung des Branchenverbandes bedacht. Im zwanzigsten Jahr dieses von Kritikern als selbstreferentiellen Lorbeerkranz zur Absatzförderung geflochtenen Preises werden diesmal gleich mehrere oft auch in Dresden zu hörende Instrumentalisten für ihre Einspielungen gewürdigt. Der Geiger Frank Peter Zimmermann etwa erhält den Echo-Preis für seine Sonaten-Aufnahme von Paul Hindemith. Ebenfalls für ihre Hindemith-Interpretationen wird die Bratschistin Tabea Zimmermann gewürdigt. Mit Yannick Nézet-Séguin wird ein mehrfach in Dresden präsenter Musiker als „Dirigent des Jahres“ prämiert.
Einen „Klassik-Ohne-Grenzen-Preis“ erhält die Sängerin Diana Damrau, deren Auftritt als Verdis Gilda an der Semperoper unvergessen bleibt. Die ansonsten recht unterschiedlichen Pianisten Igor Levit und Arcadi Volodos sind in der Rubrik „Solistische Einspielungen des Jahres“ verzeichnet. Levit, regelmäßiger Gast beispielsweise der Schostakowitsch-Tage in Gohrisch, hat ein fulminantes Album der späten Beethoven-Sonaten vorgelegt; Volodos, einst von den Musikfestspielen nach Dresden geladen, spielte die seichte Moderne eines Federico Mompou ein.
Als „Bestseller des Jahres“ tummelt sich in diesem Umfeld freilich auch das Album „Garrett vs. Paganini“ des blondschopfigen Geigers David Garrett (das wir zu rein sachlich-informativen Zwecken verlinken, nehmen doch – Obacht, Paganini-Fans – Werke des Teufelsgeigers allenfalls eine Nebenrolle auf dieser Filmmusikplatte ein); nicht zuletzt bewirbt sich der Branchenverband stimmgewaltig mit Anna Netrebko und Piotr Beczala als Sängerin beziehungsweise Sänger des Jahres für deren jüngste Verdi-Interpretationen. Für sein öffentlich gefeiertes Verdi-Album ist zudem Jonas Kaufmann mit Echo-Würden bedacht worden.
Die Preisvergabe findet in diesem Jahr am 26. Oktober in der Philharmonie am Gasteig in München statt. Voglers Bach-CD ist bereits erschienen und wird, wie es heißt, „gut nachgefragt“.