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Heimatlieder in der Semperoper

In der Semperoper wird heute abend um 20 Uhr der Vorhang für „Heimatlieder aus Deutschland“ geöffnet, eine besondere Veranstaltung, die als Gastspiel im Rahmen der Initiative „WOD – Für ein weltoffenes Dresden“ organisiert wurde und Lieder präsentiert, die nach Deutschland eingewandert sind und heute vielerorts musiziert werden. Künstler aus ganz Deutschland wie etwa die Gruppen „Klappa“, „Trio Fado“ oder „La caravane du Maghreb“ singen an diesem Abend Lieder aus ihren Herkunftsländern. Alle Interpreten haben gemeinsam, dass sie, ihre Eltern oder ihre Verwandten von den 1950er- bis 1970er- Jahren im Rahmen der Anwerbeabkommen eine neue Heimat in Deutschland gefunden haben.

La Caravane du Magreb (Foto Veit Tresch)

„Heimatlieder aus Deutschland“ ist ein ursprünglich durch den Hauptstadtkulturfonds gefördertes Kunstprojekt, das aufgrund seines überwältigenden Erfolgs fortgesetzt wird. Ins Leben gerufen wurde es durch den Migrationsforscher und Buchautor Mark Terkessidis (Berlin / Köln) und den Berliner Labelmanager Jochen Kühling (Run United Music). Dank ihrer Initiative standen im Juni 2013 erstmals fast 140 Berliner Künstler und Künstlerinnen mit ausländischen Wurzeln gemeinsam auf der Bühne der Komischen Oper und sangen ihre „Heimatlieder aus Deutschland“: Lieder aus Marokko, Kuba, der Türkei, Vietnam, Italien oder Portugal. Es folgten weitere ausverkaufte Auftritte, u. a. im Hebbel am Ufer Berlin, dem Rheinischen Landestheater Neuss oder dem Theater Augsburg.  „Die Art und Weise, wie wir an diesem Abend Heimatlieder aus Deutschland zeigen, ist einzigartig. Die Zuschauer sind bisher überwältigt von der Vielfalt der Musik, die es hierzulande gibt, und vor allem auch von der Leidenschaft, mit der diese Heimat­lieder gesungen werden“, sagt Initiator Jochen Kühling, der in Dresden den Heimatliederabend moderieren wird.

Auch der Universitätschor Dresden steuert "Heimatlieder" bei. (Foto: Universitätschor)
Auch der Universitätschor Dresden steuert „Heimatlieder“ bei. (Foto: Universitätschor)

In Dresden werden heute abend zahlreiche Künstler auftreten und damit ein klingendes, buntes Bild unserer musikalischen Heimat geben:  Die marokkanische Band »La Caravane du Maghreb« vereint den Sound des Gnawa – der für spirituelle und religiöse Rhythmen steht – mit andalusischer Improvisation. Ricardo Moreno und Rafael Martinez Quintett (Berlin/Kuba) – sie spielen den kubanischen Son und machen den Einfluss Berlins bei ihren Interpretationen hörbar.  Zu hören sind auch Sandra Stupar und Dusica Gačić und die Ethnogruppe „Gora“ (Berlin – Serbien); sie singen „Lieder, die so laut sein sollten, dass sie durch das ganze Tal schallen“.

Klapa aus Dalmatien (Foto: Klapa)

„Klapa“ stammen aus Dalmatien, es ist polyphone a-cappella-Musik, die von Božo Maric, einem aus Dalmatien an die kroatisch-katholische Mission Berlin entsandten Priester, mitgebracht wurde. Der Priester kehrte zurück nach Kroatien, die Klapa Berlin blieb. Weiterhin sind zu erleben: das „Trio Fado“ mit portugiesischer Musik, Njamy Sitson – Weltbürger mit afrikanischen Wurzeln, der Dao Quan ho Chor wird vietnamesische Wechselgesänge beisteuern, die zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehören.  Und schließlich wird es auch einen Dresdner Beitrag geben: der Universitätschor Dresden wird in diesem bunten Reigen das chorisch musizierte Volkslied aus Deutschland vertreten.

„Heimatlieder aus Deutschland“, 31. März, 20 Uhr, Semperoper Dresden

 

 

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