Viermal im Jahr treffen MDR Figaro und der Deutschlandfunk in Dresden aufeinander und richten direkt auf der Elbe den „Theaterkahn im Liederwahn“ aus. Eine feste Instanz, diese Reihe. Mit gesungenen Psychosen hat sie nichts zu tun, obwohl – diesmal soll da der 70. Geburtstag von Randy Newman (vor-)gefeiert werden.
Aldo Lindhorst
Die Konzerte der Klazz Brothers seien fast immer ausverkauft, freute sich der Jazztage-Intendant Kilian Forster dieser Tage im Gespräch mit einer Dresdner Tageszeitung. Im Gegensatz dazu sei es ein enormes Risiko, einen Weltstar einzuladen, „der früher keine Platte bei Amiga hatte“. Ja, die Dresdner und ihre süße Krankheit Gestern. Nach Manne Krug war der Jazz eben zuende, nicht wahr?
Ein Aufatmen geht durch die Stadt: Endlich verschwinden die zumeist wenig attraktiven Gesichter der Wahlwerbung mit den beleidigend dümmlichen Sprüchen. Zeit für mehr Schönheit! Goldener Herbst! Am 8. November starten die Jazztage Dresden.
In der deutschen Förderpolitik ist er ein Novum, der Spielstättenprogrammpreis. Bundeskulturbeauftragter Bernd Neumann hat ihn heute erstmals vergeben. Auch in Dresden dürfen sich zwei Einrichtungen über Preisgelder freuen.
Jason Moran im Jazzclub Tonne, das ist ein Ereignis. Man teilt es gerne mit vielen begeisterten Jazzfans, man teilt es auch gerne mit. Denn der erste Samstag im März bot eine kleine Sensation, die sich so bald wohl nicht wiederholen wird.
Gute Vorsätze gehören gründlich über Bord geworfen – auch im Neuen Jahr soll wieder fleißig improvisiert werden! Den Auftakt hat der Jazzclub Tonne schon gleich am ersten Tag im Januar gesetzt, zum traditionellen Neujahrskonzert mit dem Zentralquartett. Ein legendäres Geviert, diese Herren Altmeister. Sie haben kraftvoll eingeheizt. Mit jungem Schwung geht es nun weiter.
Die Polen, die Polen. Sie haben es einfach drauf. Ganz beseelt und doch virtuos. Sehr virtuos und doch ganz beseelt. Am Samstag gaben Robert Majewski und Henryk Miskiewicz mit ihren Kompagnons in der Tonne den Beweis ab. Mit Musik von Krzysztof Komeda.
Längst ist sie schon an- und ausgebrochen, die neue Jazz-Saison. Schwungvoll ging sie los und verspricht für die kommenden Wochen und Monate viel Bekanntes in Form großer Namen, aber auch eine Reihe an Überraschungen.
Pat Metheny hat einen deutschen Urgroßvater. Na gut, das hat er mit vielen Amerikanern von heute gemein. Aber er beruft sich wie kaum ein zweiter auf Johann Sebastian Bach. Damit dürfte der legendäre Gitarrist aus einem Nest im Staate Missouri schon eher eine Ausnahmerolle einnehmen. Nun kommt er mal wieder nach Deutschland, wo er in keiner der Bach-Städte auftritt. Dafür aber gleich zweimal in Dresden und Neuhardenberg.