Zum zweiten Mal veranstaltet der Dresdner Kammerchor im Rahmen von KlangNetz Dresden und in Kooperation mit der Hochschule für Musik und dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau die „Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik“. Am Sonnabend findet das Abschlusskonzert mit zwei Uraufführungen statt.
Alexander Keuk
Jubilar Franz Liszt wäre über die musikalischen Geschenke aus Dresden begeistert gewesen. Sein sinfonisches Hauptwerk, "Eine Faust-Sinfonie" führte der designierte Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Christian Thielemann am Wochenende im Sonderkonzert auf, außerdem die "Faust-Ouvertüre" von Richard Wagner.
Am vergangenen Wochenende wurde in vielen Konzerten das Gedenken an den 13. Februar 1945 musikalisch ausgestaltet – in der Frauenkirche widmete sich die Kantorei unter Matthias Grünert ausschließlich Werken von Joseph Haydn.
Völlig auf Kontrast ausgelegt war das Programm des 5. Zykluskonzertes der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Roberto Abbado. Im Mittelpunkt stand ein Werk aus den 70er Jahren, das Concerto für zwei Klaviere von Luciano Berio, gespielt vom GrauSchumacher Piano Duo.
Recht bunt ging es im Konzertprogramm vom "Studio Neue Musik" an der Musikhochschule am vergangenen Donnerstag zu. Die Studenten hatten zeitgenössische Werke von Messiaen bis Olbrisch einstudiert und präsentierten sie dem nicht gerade zahlreich erschienenen, aber interessierten Publikum.
Vor einigen Jahren gastierte sie in der VW-Manufaktur und seitdem wartet man in Dresden sehnsüchtig auf ein erneutes Gastspiel der Geigerin Hilary Hahn. Grund genug, zum Gewandhaus Leipzig aufzubrechen. In Gestalt des 4. Violinkonzertes von Henri Vieuxtemps hob sie dort einen musikalischen Schatz aus der Versenkung.
Er haucht noch dem hölzernsten Holzblock Leben ein und spielt Percussion in Geschwindigkeiten, die seine Sticks nur mehr als Fläche wahrnehmbar werden lassen: Martin Grubinger verzauberte wieder einmal den Kulturpalast. Gastdirigent Hannu Lintu gestaltete außerdem eine ansprechende Sibelius-Aufführung.
Links auf dem Foto sehen Sie eine Briefmarke. Doch was ist eine "Briefmarkenoper"? Die Antworten auf diese Frage konnte sich das interessierte Publikum am vergangenen Freitag in der Musikhochschule abholen – denn dort gab es ein kurzweiliges, szenisches Podium der Komponistenklasse von Manos Tsangaris.
Vorbei ist die Silvesterseligkeit mit leichter Muse – gleich das erste Sinfoniekonzert der Staatskapelle im neuen Jahr widmete sich in Gestalt der 4. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch unter Leitung von Vladimir Jurowski existenzieller musikalischer Ausdruckskraft. Dazu demonstrierte Vadim Repin, wie schnell er spielen kann – was nicht unbedingt das Maß aller Dinge ist.