Mitten im Advent bot die Dresdner Musikhochschule ein kleines Festival zu Ehren von Helmut Lachenmann feil. Fortan ist der Komponist Ehrenprofessor dieses Institutes, dem er schon lange freundschaftlich verbunden ist.
Alexander Keuk
In den Aufführungsabenden der Sächsischen Staatskapelle werden in dieser Saison wieder junge Talente am Dirigentenpult vorgestellt. Zudem lauscht man hier Entdeckungen am Rande des sinfonischen Repertoires und begegnet exquisiten Solisten. All dies war im 1. Aufführungsabend am 1. Dezember erlebbar.
Beim beliebten Adventskonzert wich man auch in diesem Jahr wenig vom Best-Of-Klassik-Charakter für die TV-Zuschauer ab. Stattdessen zeichnete man gleich ein Passionskonzert mit auf, Anna Netrebko entdeckte neue Betätigungsfelder und der Ruhm blieb einer mutigen Einspringerin vorbehalten: Carolina Ullrich.
Die Tinte ist grade trocken geworden, da sitzt das Orchester schon bereit. Das ist für einen jungen Komponisten heute nicht der Normalfall. Und doch dürfen sich die Studenten an der Dresdner Musikhochschule glücklich schätzen: In der "Ersten Anhörung" sitzt tatsächlich die Dresdner Philharmonie auf der Bühne und spielt alles, was spielbar ist. Und noch mehr.
Einen "Artist in Residence" gönnt sich die Dresdner Philharmonie in dieser Spielzeit, wobei drei über die Saison verstreute Konzertbegegnungen nicht zwingend den Titel erklären. Doch für Dresden sollte auch ein seltener Besuch des Weltklasse-Trompeters Håkan Hardenberger eine Ehre sein, denn solch einem vielseitigen Virtuosen hört man gerne und wiederholt zu.
Aus der zeitgenössischen Musik dieses Landes sind sie kaum wegzudenken, denn überall, wo neue Vokalmusik geschrieben und aufgeführt wird, sind sie zugegen, und die Liste der uraufgeführten Werke ist lang: die "Neuen Vocalsolisten Stuttgart" sorgen für eine stetige Belebung des Genres – so auch in Hellerau
Das Stuttgarter Ensembles Ascolta präsentierte bei den Tonlagen einen Abend mit und von der Komponistin und Performancekünstlerin Jennifer Walshe. Deren "Church of Frequency and Proteine" war ein nicht unanstrengendes Hörerlebnis, wohingegen man bei "meanwhile, back at the ranch" auf vertrauten, kindlichen Pfaden wandelte.
Kein Video, kein Bühnenbild, kein Multimedia-Brimborium um die Werke herum: Hellerau einmal pur – die Musik stand im Mittelpunkt. Dank der guten Interpretation des Hamburger Ensembles Resonanz wurde es auch richtig spannend.
Auf Spurensuche in Ostanatolien. Was die Sinfoniker an faszinierenden Tönen, Bildern, Instrumenten und Tänzen dort fanden und mitbrachten und mit dem Komponisten Marc Sinan zu einer Komposition verarbeiteten, wurde am Sonnabend bei den Tonlagen Hellerau vorgestellt.