Aus der zeitgenössischen Musik dieses Landes sind sie kaum wegzudenken, denn überall, wo neue Vokalmusik geschrieben und aufgeführt wird, sind sie zugegen, und die Liste der uraufgeführten Werke ist lang: die "Neuen Vocalsolisten Stuttgart" sorgen für eine stetige Belebung des Genres – so auch in Hellerau
Alexander Keuk
Das Stuttgarter Ensembles Ascolta präsentierte bei den Tonlagen einen Abend mit und von der Komponistin und Performancekünstlerin Jennifer Walshe. Deren "Church of Frequency and Proteine" war ein nicht unanstrengendes Hörerlebnis, wohingegen man bei "meanwhile, back at the ranch" auf vertrauten, kindlichen Pfaden wandelte.
Kein Video, kein Bühnenbild, kein Multimedia-Brimborium um die Werke herum: Hellerau einmal pur – die Musik stand im Mittelpunkt. Dank der guten Interpretation des Hamburger Ensembles Resonanz wurde es auch richtig spannend.
Auf Spurensuche in Ostanatolien. Was die Sinfoniker an faszinierenden Tönen, Bildern, Instrumenten und Tänzen dort fanden und mitbrachten und mit dem Komponisten Marc Sinan zu einer Komposition verarbeiteten, wurde am Sonnabend bei den Tonlagen Hellerau vorgestellt.
"Avantcore-Contrasts", der Titel des Konzertes bei den Tonlagen Hellerau ließ Extremes vermuten, und so trat es auch ein: Gemeinsam mit dem Ensemble Steamboat Switzerland lud Ensemble Courage zu Erkundungen an der oberen und unteren Hörschwelle ein, präsentierte zerdehnte und gestauchte Zeit – eine exzellente, außergewöhnliche Hörerfahrung.
Die heimlichen Stars der Neue-Musik-Ensembles sind die Schlagzeuger, oftmals Inspirationsquelle der Komponisten, immer aber große Virtuosen. Grund genug, einmal vier Ensemble-Schlagwerker zum Tonlagen-Festival nach Hellerau einzuladen. Star des Abends: das Drum-Set.
Die 2. Dresdner "Tonlagen", das Festival der zeitgenössischen Musik in Dresden-Hellerau sind eröffnet. Am ersten Wochenende fand bereits das Symposium in der Musikhochschule statt, dazu gab es Musiktheater, ein philharmonisches Orchesterkonzert und Experimentelles.
elole-Konzerte fordern zumeist den ganzen Zuhörer. Auch im Leonhardi-Museum wurde wieder ein spannendes, dramaturgisch überzeugendes Programm zusammengestellt – die Landmarken der Komponisten wiesen bis nach Düsseldorf und Wien.
Mit der deutschen Erstaufführung des Musiktheaters "Jacob’s Room" des amerikanischen Komponisten Morton Subotnick (*1933) wurde am Freitag im Festspielhaus Hellerau das Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik "Tonlagen" eröffnet. Der Komponist gilt als einer der Pioniere der elektronischen Musik in den USA, Alexander Keuk sprach vor der Premiere mit ihm.