Manche Orchester können auch nicht genug bekommen. Da haben sie schon eine komplette Mannschaft junger Talente, da laden sie sich noch ein Orchester ein. Die Landesjugendorchester Sachsen und Thüringen musizieren im nächsten Projekt gemeinsam und das dürfte eine ziemliche "Sause" werden – mit Hindemith, Leidel und Liszt.
Alexander Keuk
20 Konzerte unter dem künftigen Chefdirigenten Christian Thielemann, ein Podium für Sir Colin Davis zum 85. Geburtstag, ein Capell-Virtuos, der sowohl geigt als auch dirigiert und vielfältiges Wiedersehen und Wiederhören großer Dirigenten und Solisten – das ist die Saison 2011/2012 der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Wenn ein Dirigent für einen Kollegen kurzfristig einspringt, wird oft das Konzertprogramm geändert. Julia Jones hingegen übernahm den 2. Aufführungsabend der Staatskapelle fast unverändert, drehte nur die Nummer am Haydn-Sinfonien-Rad auf 86 – und schon war es ein beschwingter Abend.
Die acht Kammermusikabende der Sächsischen Staatskapelle sind gespickt mit musikalischen Kostbarkeiten. So war es auch im 7. Konzert der Saison, obwohl diesmal kein einziger Kapellmusiker auf der Bühne saß…
"Very british" gab sich das Programm der Philharmonie in der Frauenkirche bis zur Konzertpause. Sir Neville Marriner und Dame Felicity Lott begeisterten mit Brittens Liederzyklus "Les Illuminations" . Die Mozart-Sinfonie am Ende war Pflicht und Kür zugleich.
Das ist neu: Im Dienstags-Salon im Festspielhaus Hellerau plaudern Dresdner Ensembles und Musiker über ihre Arbeit und Leidenschaft und geben ihre Kunst zum Besten. Bei der Premiere stellte sich das Ensemble "AuditivVokal" vor, das Musik zwischen Renaissance und Gegenwart vokal und szenisch interpretiert. Resümee: Erfreulich erfrischender Einstand.
Ein gewaltiges Monument geistlicher Musik schuf der polnische Komponist Krzysztof Penderecki mit seiner Lukas-Passion Mitte des letzten Jahrhunderts. Obwohl er als Komponist längst diese Ästhetik verlassen hat, dirigierte er selbst das Werk am Wochenende im Kulturpalast – und konnte vor allem interpretatorisch kaum befriedigen.
Die erschütternden Meldungen aus Japan gingen ihr nicht aus dem Kopf – mit Telefon und Geige bewaffnet, scharte die Musikstudentin Anna Fritzsch ihre Kommilitonen um sich und ergriff die Initiative für ein studentisches Benefizkonzert. Das findet am kommenden Mittwoch mit einem reichhaltigen musikalischen Programm um 19.30 im Konzertsaal der Musikhochschule statt.
"Bratschissimo" – diesen Superlativ war überflüssig. Zwei wunderbare Musiker setzten sich engagiert für ein sehr persönliches, hochspannendes Konzertwerk ein: Nils Mönkemeyer und Christina Biwank musizierten Sofia Gubaidulinas Bratschendoppelkonzert "Zwei Wege". Umrahmt wurde dies von Wagner und Schönberg. Josep Pons dirigierte.