Es war viel los letztes Wochenende in Sachen Kultur in Weimar. Im Deutschen Nationaltheater wurde der neue Chef Hasko Weber begrüßt. Im Neuen Museum wurde eine Ausstellung mit choreografischen Objekten von William Forsythe eröffnet. Aber eigentlich ging es vor allem um einen Wahl-Dresdner, der vor zweihundert Jahren geboren wurde.
Boris Gruhl
Mit Pomp und Circumstance wurde Hans-Christoph Rademann am Wochenende in Stuttgart begrüßt. Boris Gruhl hat ihn zu diesem Anlass noch einmal gefragt, was ihn mit Dresden weiter verbindet – und was ihn in seiner neuen Heimat erwartet.
In Stuttgart vollzog sich mit großem Pomp ein epochaler Stabwechsel: der Dresdner Hans-Christoph Rademann übernimmt die Internationale Bach-Akademie von ihrem Gründer und Altmeister Helmuth Rilling.
Eine Ausnahme im Alphabet der Wagnersänger. Der Anlass ist aktuell, der Anlass ist traurig. Spas Wenkoff, der bulgarische Tenor, der von Dresden aus eine Weltkarriere machte, ist am 12. August, im Alter von 84 Jahren, in Bad Ischl, wo er sich nach seinem Abschied von der Bühne vor 20 Jahren niedergelassen hatte, gestorben.
Es war am 30. August vor 32 Jahren im Dresdner Kulturpalast. Marek Janowski nahm mit der Staatskapelle Dresden in der Lukaskirche für Ariola Eurodisc den „Ring“ auf, die Bevölkerung kam daher in den Genuss einiger konzertanter Aufführungen. Ich hatte Glück, lange im Voraus hatte ich schriftlich eine Karte bestellt, bekam die Zusage – und hörte das erste und einzige Mal die Sängerin Jessye Norman live.
Waltraud Meier, Martha Mödl, Kurt Moll – welch klingende Namen in der heutigen Wagnersänger-Kolumne!
Lang, lang ist´s her, es war der 8. Mai 1968, in der Berliner Staatsoper. Premiere, Richard Wagner, „Die Meistersinger von Nürnberg“. Wilma Lipp sang die Partie der Eva. Gut klang das nicht; zum Schluss entlud sich der geballte Zorn des Berliner Premierenpublikums über ihr. Ich hatte so etwas noch nie erlebt, so ein tosendes Buh-Geschrei und wusste gar nicht, was ich davon halten sollte. Damals habe ich mir geschworen: das machst du nie!
Zum Bachelor Abschluss stellten 14 Absolventen der Palucca Hochschule ihre Choreografien im Festspielhaus Hellerau vor.
Es gibt wenige Sängerinnen, die mich dermaßen beeindruckt haben und dies noch immer tun, wenn ich Aufnahmen höre: die Rede ist von der dramatischen Sopranistin Hanne-Lore Kuhse. Sie ist der Star unseres heutigen Kapitels im Wagner-Sänger-Alphabet – neben Sigrid Kehl, Wilfried Krug, Johannes Kemter, Hans-Joachim Ketelsen, René Kollo und Inger Karén.